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FMMGI-Obmann Knill: Standort und Arbeitsplätze wichtiger als Feilschen um Zehntelprozente

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Frau posiert vor einer Fertigungsanlage

Zweite Verhandlungsrunde für die Maschinen- und Metallwarenindustrie am Montag

  • Sorge um Standort und Arbeitsplätze sollte im Mittelpunkt der KV-Verhandlungen stehen, nicht das lähmende Feilschen um Zehntelprozente
  • Rekordarbeitslosigkeit, internationales Umfeld sowie Folgen der technologischen und gesellschaftlichen Umbrüche müssen auf die Tagesordnung
  • Mit überzogenen Lohn- und Gehaltsforderungen werden bewusst Jobs gefährdet

(Wien, 9. Oktober 2016) Am Montag, dem 10. Oktober, findet die zweite Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag für die Maschinen- und Metallwarenindustrie (MMI) statt. Christian Knill, Obmann des Fachverbands der Maschinen-, Metallwaren- und Gießereiindustrie (FMMGI) fordert angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds eine inhaltliche Neuausrichtung der KV-Runden: „Die erste KV-Runde hat leider nur altbekannte Rituale wiederholt. Die Kernforderung der Gewerkschaft ist im Wesentlichen ein übertrieben hoher Abschluss, weil es einigen wenigen Betrieben sehr gut geht. Sie nimmt aber keine Rücksicht auf jenes Drittel der Betriebe, denen es schlecht geht. Wenn wir tatsächlich etwas für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Metallindustrie weiterbringen wollen, dann müssen wir längerfristig denken.“

Knill drängt darauf, den Industriestandort in den Mittelpunkt der Verhandlungen zu stellen, anstatt wochenlang über Prozentpunkte zu diskutieren. „Niemand versteht mehr dieses wochenlange Feilschen um Zehntelprozente.“ Wenn die Sozialpartner auch in Zukunft ernst genommen werden wollen, dann müssen sie den Standort in den Mittelpunkt stellen. „Wir sollten uns anderen Fragen zuwenden: Was bedeutet die technologische Veränderung für die Arbeitsplätze in der MMI? Welche werden verschwinden, welche neu entstehen? Welche Qualifikationen sind dafür nötig und wie können die Sozialpartner dafür sorgen, dass sie langfristig aufgebaut werden? Wie können wir unqualifizierte Menschen – Stichwort Migration – so qualifizieren, dass sie in den Arbeitsprozess integriert werden? Wie können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Unternehmenserfolg teilhaben? Und wie gehen wir mit den vielen Betrieben um, die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken?“, so der Verbandsobmann.

Knill hat das Verhandlungsteam der MMI damit beauftragt, diese und weitere Standort-Fragen in den KV-Prozess einzubringen. Die in der ersten Runde von den Gewerkschaften geforderte Lohn- und Gehaltsteigerung hat er bereits mit Hinweis auf die negativen Rahmenbedingungen und die nun wiederholt nach unten revidierten Wachstumsprognosen als „unvorstellbar und realitätsfremd“ zurückgewiesen. Knill: „Die Maschinen- und Metallwarenindustrie steht vor enormen Herausforderungen. Wir wissen heute nicht, wie viele unserer 120.000 Arbeitsplätze in 10 Jahren noch existieren werden. Verantwortungslose Forderungen sind ein Jobkiller für viele Klein- und Kleinstunternehmen in unserer Branche. Wir brauchen innovative Lösungen für den Standort Österreich und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist mein Auftrag an die KV-Runde.“

Weitere Daten und Fakten zu KV und MMI: www.fmmi.at/news-presse

Über den FMMGI
Die Maschinen-, Metallwaren- und Gießereiindustrie umfasst in Österreich alle Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei. Mit über 1.200 Unternehmen und 118.000 Beschäftigten erwirtschaftete die Maschinen- und Metallwarenindustrie im Jahr 2015 einen Produktionswert von 33,4 Milliarden Euro.

Die Gießereiindustrie mit 7.000 Beschäftigten erzielte einen Produktionswert von 1,5 Milliarden Euro. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar.
Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen-, Metallwaren- und Gieße-reibranche im internationalen Wettbewerb zu sichern.

Rückfragen
Fachverband der Maschinen-, Metallwaren- und Gießereiindustrie
Dr. Berndt-Thomas Krafft
Wiedner Hauptstraße 63
1045 Wien
Telefon: +43 (0)5 90900-3482
E-Mail: office@fmmi.at


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