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Gratulation an Bundeskanzler Christian Kern zu seinen Aussagen

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Dringender Handlungsbedarf für den Industriestandort

Bundeskanzler Christian Kern hat gestern, Donnerstag, in seiner Antrittsrede im Nationalrat darauf hingewiesen, dass die Maschinenbauindustrie eine Schlüsselbranche in Österreichs Wirtschaft darstellt und exemplarisch für die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit des Landes steht. Die Maschinen-, Metallwaren und Gießereiindustrie ist Österreichs stärkste Branche, sichert als Rückgrat der industriellen Produktion indirekt rund 235.000 Arbeitsplätze und erwirtschaftet jährlich einen Produktionswert von über 33 Milliarden Euro. Aber die Branche ist enorm unter Druck: Seit mehreren Jahren gibt es wenig bis kaum Wachstum, die Investitio-nen im Inland sinken, stattdessen wird immer mehr im Ausland investiert und produziert. Bei der Beschäftigung kam es 2015 zu einem Rückgang, hier macht sich ein echter Strukturbruch bemerkbar.

 

Problem erkannt, Entscheidungsfreude gefordert
Verbandsobmann Christian Knill gratuliert dem neuen Bundeskanzler Kern zu seiner Bestands-aufnahme und dem Anspruch, den Standort wieder zukunftsfähig zu machen. Knill: „Es ist erfri-schend zu hören, wie Bundeskanzler Kern die Probleme des Standorts analysiert. Die Forderung nach mehr Mut und evidenzbasierten Lösungen für den Industriestandort Österreich ist dringend notwendig. Der schleichende Abwärtstrend ist eine enorme Gefahr und die Stimmung ist tat-sächlich sehr schlecht. Um sie zu drehen, braucht es aber nicht nur Kommunikation, sondern vor allem spürbare Maßnahmen. Das erfordert Entscheidungsfreude bei beiden Koalitionspart-nern. Wir hoffen sehr, dass Christian Kern mit seinem bisherigen beruflichen Hintergrund besser versteht, dass nur eine florierende Industrie Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen kann.“

 

Sofort ansetzen bei Arbeitskosten und Bürokratie
Knill fordert rasche Reformen, wie etwa eine echte und deutliche Senkung der Arbeitskosten (Lohnnebenkosten), steuerliche Entlastung für Betriebe und eine Entbürokratisierung der regulatorischen Rahmenbedingungen. „Die Arbeitskosten sind im europäischen Vergleich ein großer Wettbewerbsnachteil, ebenso Bürokratie und Steuerrecht“, so Knill. Österreich gehört zu den Ländern mit den am stärksten wachsenden industriellen Arbeitskosten. Zwischen 2007 und 2014 ist ein Anstieg von 23,07 % zu verzeichnen. Auch die Lohnstückkosten erhöhen sich seit Jahren schneller als jene der Mitbewerber, seit 2008 um stolze + 15,9 %. Im EU-Schnitt stiegen sie vergleichsweise nur um 9,8 %, in der Schweiz um 3,5 %. Vereinfachungen im Steuerbereich sollten radikal und schnell passieren, etwa nach dem one-in, two-out Prinzip: für jede neue Regelung müssen zwei alte Regelungen verschwinden.

 

„Herr Bundeskanzler: Wir sagen ja zu dem von Ihnen vorgeschlagenen New Deal, wenn er die Industrie stärkt und wettbewerbsfähig macht. Wir sind bereit, den Standort gemeinsam weiter-zuentwickeln, um Österreich wieder an die Spitze zu führen“, so Knill abschließend.

 

Über den FMMGI

 

Die Maschinen-, Metallwaren- und Gießereiindustrie umfasst in Österreich alle Unternehmen aus den Industrie-zweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei. Mit über 1.200 Unternehmen und 118.000 Beschäftigten erwirtschaftete die Maschinen- und Metallwarenindustrie im Jahr 2015 einen Produktions-wert von 33,4 Milliarden Euro. Die Gießereiindustrie mit 7.000 Beschäftigten erzielte einen Produktionswert von 1,5 Milliarden Euro. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar.

 

Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen-, Metallwaren- und Gießereibranche im internationalen Wettbewerb zu sichern.

 

Rückfragen

 

Dr. Berndt-Thomas Krafft

 

Fachverband der Maschinen-, Metallwaren- und Gießereiindustrie

 

Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien

 

Telefon +43 (0)5 90 900-3482

 

E-Mail: krafft@fmmi.at


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