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Metalltechnische Industrie: 2020 bringt dramatischen Einbruch

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Personen an der Montage-Werkbank

©Shutterstock

PRESSEINFORMATION

Produktion bereits 2019 rĂŒcklĂ€ufig, durch Corona-Krise ist fĂŒr 2020 ein RĂŒckgang von bis zu 25 % zu befĂŒrchten

  • Produktionswert 2019 mit 39,8 Milliarden EUR leicht gesunken (- 1,65 % im Vergleich zu 2018, preisbereinigt)
  • Exportquote 2019 bei 77,2 %, BeschĂ€ftigung sank um 0,73 % auf 136.000
  • Corona-Krise bringt fĂŒr 2020 schwersten Einbruch der letzten Jahrzehnte
  • Wichtigste ExportmĂ€rkte noch ohne Perspektiven

(Wien, 3.6.2020) FĂŒr die Metalltechnische Industrie wird das Jahr 2020 einen dramatischen Einbruch der Produktionsleistung bringen. Die exportorientierte Branche erwartet laut Blitzumfrage unter den Mitgliedsbetrieben fĂŒr das Gesamtjahr einen UmsatzrĂŒckgang von rund 25 %. Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Die Corona-Krise verursacht eine Vollbremsung unserer Branche. Auch wenn Maßnahmen wie die Corona-Kurzarbeit jetzt unmittelbar helfen die BeschĂ€ftigung zu halten, so mĂŒssen wir fĂŒr das Gesamtjahr mit großen Problemen fĂŒr die Betriebe und in Folge auch fĂŒr die ArbeitsplĂ€tze rechnen.“

Bereits das Jahr 2019 lief nicht besonders gut fĂŒr die Metalltechnische Industrie. Die globale EintrĂŒbung hat die Produktion erstmals seit mehreren Jahren wieder sinken lassen (- 1,65 % im Vergleich zu 2018). Auch das erste Quartal 2019 begann mit einer negativen Tendenz. „Und dann kam Covid-19. Der Shutdown der globalen Wirtschaft hat uns besonders betroffen. Zwar haben viele Betriebe auch wĂ€hrend des Shutdowns produziert, dabei aber vor allem bestehende AuftrĂ€ge abgearbeitet. Der massive Einbruch bei den AuftragseingĂ€ngen wird in den nĂ€chsten Wochen und Monaten deutlich zu spĂŒren sein“, so Knill.

Die Metalltechnische Industrie hat eine Exportquote von 77 %, die wichtigsten ExportmĂ€rkte sind Deutschland (10,2 Milliarden Euro) und die von der Corona-Krise besonders betroffenen LĂ€nder USA (2,89 Mrd.), Frankreich (1,99 Mrd.) und Italien (1,46 Mrd.). Knill: „In unseren wichtigsten ExportlĂ€ndern herrscht nach wie vor große Unsicherheit und das ist Gift fĂŒr die Nachfrage nach unseren Produkten.“

Nur starke Betriebe sichern ArbeitsplÀtze

Die Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben ergab, dass die Unternehmen im Schnitt fĂŒr das zweite Quartal einen RĂŒckgang der UmsĂ€tze um 30 % und fĂŒr das zweite Halbjahr immer noch ein Minus von 25 % erwarten. Mit diesem Wert ist auch fĂŒr das Gesamtjahr zu rechnen. Auch der aktuelle WIFO-Konjunkturtest bestĂ€tigt diesen Trend, 65 % der Unternehmen erwarten in den nĂ€chsten sechs Monaten eine deutlich schlechtere GeschĂ€ftslage.

Rund 73 % der Unternehmen nutzen die Corona-Kurzarbeit, insgesamt 68.000 BeschÀftigte sind davon betroffen, das sind 48 % aller Mitarbeiter der Metalltechnischen Industrie. Die durchschnittliche Arbeitszeitreduktion betrÀgt 48 %. Fast 35 % der Unternehmen rechnen mit einem BeschÀftigtenabbau in den nÀchsten drei Monaten.

Christian Knill: „Wir stehen vor enormen Herausforderungen. Was es nun braucht ist zum einen Zuversicht, denn sie ist die Basis fĂŒr unternehmerisches Handeln und Investitionen in die Zukunft. Zum anderen mĂŒssen jetzt vor allem die Betriebe gestĂ€rkt werden, etwa durch Anreize fĂŒr Investitionen, Erleichterungen beim Aufbau von Eigenkapital und Steuersenkungen. Denn eines ist ganz klar: nur gesunde Betriebe schaffen und sichern ArbeitsplĂ€tze nachhaltig.“

Weitere Informationen: www.metalltechnischeindustrie.at

Über die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stĂ€rkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das RĂŒckgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelstĂ€ndisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist fĂŒr ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind WeltmarktfĂŒhrer und „Hidden Champions“.
Die Metalltechnische Industrie beschĂ€ftigt direkt mehr als 136.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 ArbeitsplĂ€tze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2019 einen Produktionswert von 39,8 Milliarden Euro.
Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen FachverbĂ€nde Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zĂ€hlt zu den grĂ¶ĂŸten Wirtschafts- und ArbeitgeberverbĂ€nden Österreichs und ist eine eigenstĂ€ndige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

RĂŒckfragen
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dr. Berndt-Thomas Krafft
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
+43 (0)5 90900-3482
office@fmti.at, www.metalltechnischeindustrie.at



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