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KV-Runde Metalltechnische Industrie ohne Ergebnis unterbrochen

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Ein Arbeiter prüft Pendelrollenlager im SKF Werk in Göteborg, Schweden

PRESSEINFORMATION

Obmann Knill fordert Gewerkschaften auf, Verantwortung zu übernehmen, statt Klientelpolitik zu betreiben

(Wien, 16.10.2019) Die vierte KV-Verhandlungsrunde für die Metalltechnische Industrie wurde heute von Seiten der Gewerkschaften unterbrochen.

Fachverbandsobmann Christian Knill zeigt dafür kein Verständnis: „Die Gewerkschaften haben sich heute keinen Millimeter bewegt, so geht das nicht. Wir haben zuletzt 1,8 % Lohnerhöhung angeboten, das liegt deutlich über der aktuellen Inflationsrate von 1,2 %, berücksichtigt aber auch die Alarmzeichen der nachlassenden Konjunktur. Zum Verhandeln braucht es immer zwei willige Partner, doch die Gewerkschaften beharren weiterhin auf ihrer ursprünglichen Forderung. Es geht ihnen nicht um einen sachlichen und seriösen Abschluss im Sinne aller, sondern um die politische Inszenierung und die Gewinnung von Mitgliedern. Das ist eine reine Klientelpolitik auf Kosten der Betriebe und aller Mitarbeiter, von denen sich viele vor dem Abschwung fürchten und die vor allem Planungssicherheit wollen.“

Knill verweist nochmals auf die aktuellen Wirtschaftsdaten:

  • Die BIP-Wachstumsprognosen für 2019 wurden kürzlich auf 1,5 % reduziert. Das erwartete Wachstum liegt um fast 40 % unter dem vergangenen Jahr, die Produktivität bei nur 0,5 %.

  • Die Inflation ist im September wiederum gesunken und mit 1,2 % auf einem sehr niedrigen Stand.

  • Die internationale Konjunktur trübt sich rapide ein, die deutsche Industrie steckt in der Rezession und das hat enorme Auswirkungen auf die Metalltechnische Industrie in Österreich. Die IWF-Prognose für die Weltwirtschaft spricht vom „niedrigsten Wachstum seit der globalen Krise“ von 2008/2009.

  • In der Metalltechnischen Industrie sind die Auftragseingänge im Juni im Vergleich zum Vorjahr um fast 20 % gesunken, die Produktion ging um 10 % zurück. Etliche hundert Mitarbeiter sind bereits in Kurzarbeit, viele Betriebe fahren die Produktion zurück und die Belegschaften bauen Zeitkonten ab.

Knill: „Alle Daten sind im roten Bereich, das zu ignorieren ist unseriös und gefährdet Arbeitsplätze. Wir warten jetzt die Inszenierungsrituale ab und erwarten die Gewerkschaften danach wieder am Verhandlungstisch. Hoffentlich setzt sich bei den Funktionären der vernünftige Flügel durch. Die Betriebsräte draußen wissen genau, wie schwierig es bereits für etliche Betriebe in der Branche läuft. Wir brauchen einen Abschluss, der den Betrieben Luft zum Atmen lässt und ihnen die Möglichkeit gibt, sich auf den Abschwung einzustellen.“

Der nächste Verhandlungstermin ist am 28. Oktober geplant.

Weitere Informationen: www.metalltechnischeindustrie.at

Über die Metalltechnische Industrie

Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelständisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist für ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind Weltmarktführer und „Hidden Champions“.

Die Metalltechnische Industrie beschäftigt direkt mehr als 135.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 Arbeitsplätze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2018 einen Produktions- wert von 39,2 Milliarden Euro.

Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen Fachverbände Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zählt zu den größten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine eigenständige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

Rückfragen
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dr. Berndt-Thomas Krafft
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
+43 (0)5 90900-3482



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