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2. Runde brachte kein Ergebnis bei KV-Verhandlungen

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Wien, 07. 10. 2014

Industrie fordert mehrjĂ€hrigen Abschluss fĂŒr mehr Planungssicherheit, Freizeitoption unfinanzierbar.

Mit seiner heute eingebrachten Forderung nach einem mehrjĂ€hrigen Abschluss betonte der Fachverband der Maschinen und Metallwaren Industrie (FMMI) erneut die Wichtigkeit von mehr Planungssicherheit fĂŒr seine Mitglieder. In der von den Gewerkschaften vorgeschlagenen Freizeitoption sieht der FMMI eine versteckte ArbeitszeitverkĂŒrzung und damit einen BĂ€rendienst an den BeschĂ€ftigten der Branche. Im Vergleich zu einer „normalen“ Lohnerhöhung wĂ€re sie eine Doppelbelastung fĂŒr die Betriebe und wĂŒrde Arbeit noch teurer machen. Angesichts eines ProduktionsrĂŒckgangs von -3 % bis Mitte 2014 und der weiter sinkenden Nachfrage warnen die Arbeitgeber davor, die Arbeitskosten weiter hochzuschrauben.

„Ein mehrjĂ€hriger Abschluss ist aus unserer Sicht ein wichtiger Schritt zu mehr Planungssicherheit fĂŒr die Unternehmen. Derzeit wird zu wenig investiert. Langfristige Kostenklarheit wĂŒrde Investitionsentscheidungen beschleunigen“, erklĂ€rt FMMI-Obmann Christian Knill die Forderung des Fachverbands und verweist auf die volkswirtschaftlichen Effekte. Diese Investitionen seien nicht nur fĂŒr die Maschinen- und Metallwarenindustrie (MMI) Grundvoraussetzung fĂŒr langfristige Standort- und BeschĂ€ftigungssicherung, sie wĂŒrden auch enorm zur Ankurbelung der österreichischen Gesamtwirtschaft beitragen.

Die sogenannte Freizeitoption sieht fĂŒr Knill nur auf den ersten Blick wie eine gangbare Alternative zu einer Tariferhöhung aus. TatsĂ€chlich wĂŒrde sie die Betriebe noch weiter belasten. „Der Vorschlag ist in Wahrheit eine dauerhafte ArbeitszeitverkĂŒrzung durch die HintertĂŒr, die Unternehmen mĂŒssten in vielen FĂ€llen zum Ausgleich der freien Tage zusĂ€tzliche Überstunden bezahlen. Die Rechnung „weniger Stunden – mehr Jobs“ bleibt falsch, egal in welchem MĂ€ntelchen sie daherkommt“, meint Knill und betont: „Die Arbeit qualifizierter, teilweise hochspezialisierter und deshalb auch sehr gut bezahlter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann nicht einfach beliebig umverteilt werden.“ Hat man die Freizeitoption einmal gewĂ€hlt, wĂŒrden die zusĂ€tzlichen freien Tage - plus neuer Lohn- oder Gehaltserhöhungen - jedes Jahr anfallen und könnten ĂŒber lange ZeitrĂ€ume angesammelt werden. „Werden die freien Tage dann genommen, wenn es Arbeit gibt, statt bei Flaute, verschĂ€rft das die Probleme in einer Industrie, in der AuftrĂ€ge immer schwankender und kurzfristiger hereinkommen. Wir diskutieren jetzt ein Jahr lang ĂŒber die notwendige Flexibilisierung – nur um eine Forderung ĂŒberreicht zu bekommen, die genau das Gegenteil brĂ€chte. Freizeitoption bedeutet ArbeitszeitverkĂŒrzung und Kostenanstieg und ist ein Standortkiller. BeschĂ€ftigungssicherung geht anders“, so Knill.

Er erinnert in diesem Zusammenhang erneut an die Situation der MMI, die 2014 mit spĂŒrbaren RĂŒckgĂ€ngen kĂ€mpft: „Die laut einem APA-Bericht von gestern prognostizierten 3 % Wachstum fĂŒr unsere Branche wĂ€ren schön, sind aber leider wieder einmal eine Ente. Minus 3 % Produktion, minus 2,3 % AuftrĂ€ge und leider auch minus 1,6 % BeschĂ€ftigte – das war unsere RealitĂ€t Mitte 2014*, und der Trend zeigt weiter nach unten.“ Gleichzeit verweist der FMMI auf den österreichischen Rekord im Bereich der Arbeitskosten, die schneller wachsen als in allen anderen LĂ€ndern im Euroraum. Heute schon unter den europĂ€ischen Top 3 bei bezahlter Freizeit wie Urlauben und Feiertagen, wĂŒrde Österreich mit bis zu 1,5 Wochen mehr Urlaub auch hier seine Spitzenposition noch weiter ausbauen – um in Sachen WettbewerbsfĂ€higkeit weiter nach unten zu rasseln.

 

Medienservice:

*Die aktualisierte Grafik zur Konjunktur in der MMI (Zahlen 1. Halbjahr 2014) finden Sie unter

http://www.fmmi.at/presse-aktuelles/presseaussendungen/download-grafiken/

Ein aktuelles Factsheet mit Zahlen & Fakten zur MMI steht hier zum Download bereit:

http://www.fmmi.at/uploads/tx_news/FMMI_Zahlen_und_Fakten.pdf

PressefÀhige Bilder aus der MMI finden Sie unter http://www.fmmi.at/presse-aktuelles/pressebilder/branchenbilder/. Der FMMI ersucht, im Rahmen der Berichterstattung zur Branche keine Hochofen-Bilder zu verwenden, da diese nicht zum Spektrum der MMI gehören.

Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2013 gemeinsam einen Produktionswert von 34,5 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelstĂ€ndisch strukturierte Branche stellt mit rund 1.200 Unternehmen und knapp unter 120.000 BeschĂ€ftigten das RĂŒckgrat der industriellen BeschĂ€ftigung in Österreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und ArbeitsplĂ€tze zu sichern.

RĂŒckfragen:

Dr. Berndt-Thomas Krafft, Fachverband MASCHINEN & METALLWAREN Industrie

Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien

Telefon: +43 (0)5 90 900-3482

E-Mail: krafft@fmmi.at


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