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Eine Getreidemühle für Tansania

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Lehrlinge der Maschinen- und Metallwarenindustrie zeigen ihr Können

 

Fünf Lehrlinge der Maschinen- und Metallwarenindustrie (MMI) haben gemeinsam eine Getreidemühle gebaut. Diese Mühle wurde mit Hilfe der Caritas nach Tansania transportiert und erleichtert dort vielen einheimischen Familien das tägliche Leben. Über das Projekt namens „M-Team – Mission to Africa“ wurde ein knapp halbstündiger Film gedreht.

Ein Lehrlingsteam hat im November und Dezember des Vorjahres eine Getreidemühle geplant und produziert und diese im Jänner 2013 im tansanischen Dorf Mirama in der Provinz Morogoro installiert. Betrieben wird die Mühle mit einer – ebenfalls von den Lehrlingen errichteten und angeschlossenen – Photovoltaikanlage. Dadurch ist die Mühle von der in Tansania vergleichsweise teuren Energiequelle Diesel unabhängig.

 

Organisiert und finanziert wurde das gesamte Projekt inklusive Verfilmung von der österreichischen Maschinen- und Metallwarenindustrie. Damit ist es gelungen, mehrere Anliegen gleichzeitig zu realisieren: Die Berufswelten der Branche abzubilden – und Unterstützung in einer Weltgegend zu gewährleisten, die global zu den ärmsten zählt. MMI-Obmann Christian Knill greift drei Punkte heraus: „Unsere Lehrlinge sind in innovativen Branchen tätig, unsere Arbeitplätze sind attraktiv und unsere Produkte kommen nicht nur international zum Einsatz, sondern können auch die Welt ein Stückchen besser machen.“

 

Darüber hinaus betont Knill die Bedeutung der Maschinen- und Metallwarenindustrie sowohl für das heimische Lehrlingswesen als auch für die österreichische Industrie insgesamt: „Obwohl wir lediglich ein schwaches Drittel der Industriebeschäftigung stellen, bilden wir doch 40 Prozent aller Lehrlinge der österreichischen Industrie aus.“ Auch bereite eine Lehre in der Maschinen- und Metallwarenindustrie nicht nur auf eine spannende Karriere vor, sondern sei auch wesentlich besser bezahlt, als dies in anderen Lehrberufen der Fall ist, sagte Knill. Im gesamtwirtschaftlichen Rahmen trage die Maschinen- und Metallwarenindustrie rund ein Viertel zur kompletten österreichischen Industrieproduktion bei und stelle damit „das Rückgrat der heimischen Industrie“ dar, so der MMI-Obmann.

 

Für die Konstruktion der Mühle waren Vertreter unterschiedlicher Lehrberufe gefragt: Andjelko Blazevic ist Maschinenbautechniker, Verena Korak ist Konstrukteurin, David Koch ist Mechatroniker, Iris Rebecca Polatschek ist Metallbearbeitungstechnikerin und Technische Zeichnerin und Stefan Bauhofer ist Werkzeugbautechniker. All dies sind von Seiten der Unternehmen extrem nachgefragte Berufe. Dies drückt sich auch darin aus, dass sie in der Mangelberufsliste enthalten sind, und somit Nicht-EU-Bürgern über die Rot-Weiß-Rot-Karte einen vereinfachten Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt ermöglichen.

 

Die Übergabe der Mühle an die Erzdiözese Morogoro besorgte die Caritas Steiermark. Die Chefin der Auslandshilfe der Caritas Steiermark, Mag.a Brigitte Kroutil-Krenn streicht den sozialen Aspekt des Projekts „M-Team – Mission to Africa“ heraus. Durch diese Mühle werde einerseits den Frauen in Mirama die Arbeit immens erleichtert, „andererseits können nun Kinder und Jugendliche, die ansonsten daheim mithelfen müssten, regelmäßig die Schule besuchen“, so Kroutil-Krenn.

 

Die Vorlagen für die Getreidemühle kamen von einem Branchenspezialisten aus Lengau in Oberösterreich: Die Ley Maschinen Gesellschaft m.b.H. stellte ihr Fachwissen zur

 

Verfügung, um den Lehrlingen das Anfertigen von Konstruktionsplänen zu ermöglichen. Gefertigt und zusammengebaut wurde die Mühle im steirischen Liezen, und zwar in den Produktionsstätten der MFL (Maschinenfabrik Liezen). Unter fachkundiger Anleitung von MFL-Mitarbeitern entstand ein speziell für die Bedürfnisse der tansanischen Familien adaptiertes Mühlenmodell.

 

Für die Produktion des Films, der in Österreich und in Tansania gedreht wurde, zeichnet die Firma Lotus-Film verantwortlich, die beispielsweise den Streifen „Die Vermessung der Welt“ produzierte. Als Regisseur konnte Alfred Schwarzenberger gewonnen werden, dem im Vorjahr mit „Die unabsichtliche Entführung der Elfriede Ott“ ein beeindruckender Kinoerfolg gelang.

 

Weitere Informationen zum Projekt „M-Team – Mission to Africa“ unter www.metallbringts.at


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