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KV-Runde 2019 braucht Besonnenheit

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Metallschrauben und -muttern

©Shutterstock

PRESSEINFORMATION

Deutlicher Wachstumsrückgang und Einbruch im wichtigsten Exportmarkt Deutschland sind klare Warnsignale für die Lohnrunde

  • Wachstumserwartungen in Österreich gegenüber dem Vorjahr fast halbiert
  • Wichtigster Absatzmarkt Deutschland in Rezessionsgefahr
  • Industrieproduktion in Österreich bereits gesunken
  • Produktionserwartungen der Betriebe in der Metalltechnischen Industrie und EinkaufsManagerIndex seit Monaten rückläufig

(Wien, 16.9.2019) Am 23. September 2019 starten die KV-Verhandlungen für die Metalltechnische Industrie. Vor diesem Hintergrund verweist Fachverbandsobmann Christian Knill auf die wirtschaftlichen Rahmenentwicklungen: „Leider muss man sagen: Die Party ist vorbei. Hatten wir in den letzten beiden Jahren noch gutes Wachstum, so hat sich die Lage heuer deutlich verschlechtert. Das Wirtschaftswachstum ist stark gesunken und unser wichtigster Exportmarkt Deutschland ist seit einigen Monaten sogar im negativen Bereich. Dies sind deutliche Warnzeichen, die für die kommende Lohnrunde vor allem eines bedeuten: gefragt sind Besonnenheit und Vernunft.“

Daten lassen auf stürmische Zeiten schließen

Die wirtschaftlichen Rahmendaten sprechen eine eindeutige Sprache: Lagen die Wachstums- erwartungen für 2019 im September 2018 noch bei über 2 %, so wurden sie mittlerweile auf
1,5 % reduziert. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass dies wohl im Laufe des Jahres noch weiter nach unten korrigiert werden wird. Die Produktivitätserwartungen haben sich mehr als halbiert. Auch für 2020 sind die Erwartungen gedämpft.

Die Inflation ist ebenso deutlich gesunken, die Prognose geht für 2019 von 1,6 % aus. Noch wichtiger erscheint in diesem Zusammenhang die Entwicklung in Deutschland: Der wichtigste Exportmarkt der Metalltechnischen Industrie verzeichnete im zweiten Quartal ein negatives Wachstum. Vor allem die Automobilindustrie leidet unter deutlichen Einbrüchen, jeder dritte Betrieb der Metalltechnischen Industrie liefert auch an diese Branche. Der EinkaufsManager- Index für die österreichische Industrie ist seit fünf Monaten hindurch negativ und der Abschwung ist auch in den Echtzahlen der Industrie angekommen. Der Produktionsindex „Herstellung von Waren“ ist seit Mai negativ.

Ähnlich ist die Stimmung in den Betrieben der Metalltechnischen Industrie, sie erwarten laut Konjunkturtest mittelfristig eine negative Geschäftsentwicklung.

 

Die wirtschaftlichen Eckdaten für 2019 als Grundlage der KV-Runde:
2018 (IST)2019 (Prognose) 2020 (Prognose)
BIP Real 2,7 %1,5 % - 1,7 %1,5 %
Herstellung von Waren
(Wertschöpfung Industrie)
4,7 %1,0 %1,6 %
Inflation VPI 2 %1,6 %1,7 %
Stunden-Produktivität
Gesamtwirtschaft
1,1 %0,5%0,3 %

(Quellen: WIFO, IHS, OeNB)

Christian Knill: „Man muss kein Mathematiker sein, um zu verstehen, dass bei niedriger Inflation, einer krisenhaften Entwicklung in der Automobilindustrie und einem gedämpften Wirtschaftswachstum keine großen Sprünge möglich sind. Ein Lohnabschluss belastet immer die Zukunft und braucht daher Augenmaß und Verantwortungsbewusstsein. Wir laden die Gewerkschaften ein, mit uns gemeinsam an Lösungen für schwierigere Zeiten zu arbeiten“, so Knill abschließend.

Weitere Informationen: www.metalltechnischeindustrie.at

Über die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelständisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist für ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind Weltmarktführer und „Hidden Champions“.

Die Metalltechnische Industrie beschäftigt direkt mehr als 135.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 Arbeitsplätze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2018 einen Produktions- wert von 39,2 Milliarden Euro.

Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen Fachverbände Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zählt zu den größten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine eigenständige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

Rückfragen
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dr. Berndt-Thomas Krafft
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
+43 (0)5 90900-3482
office@fmti.at, www.metalltechnischeindustrie.at



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