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Presseaussendung nach KV-Runde 1

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Wien, 25. 9. 2014

Der Fachverband Maschinen & Metallwaren Industrie (FMMI) startete heute mit dem Wirtschaftsgespräch in seine diesjährigen KV-Verhandlungen mit den Gewerkschaften. Die Branche, die seit Jahren mit rückgängigen Aufträgen und sinkenden Erträgen kämpft, warnt vor einer weiteren Gefährdung von Arbeitsplätzen durch überzogene Forderungen.

 

Nach der Forderungsübergabe durch die Gewerkschaften an sechs Fachverbände am Vormittag begannen heute Nachmittag die KV-Verhandlungen des FMMI mit einem Wirtschaftsgespräch.

 

Auf Grund der immer schwieriger werdenden Wirtschaftslage der Maschinen und Metallwaren Industrie (MMI) befürchtet FMMI-Obmann Christian Knill schwierige Verhandlungen: „Der Druck auf unsere Mitgliedsbetriebe ist in den letzten Jahren weiter gewachsen. Wir haben schon oft versucht, das aufzuzeigen, und haben auch in der Vergangenheit immer wieder probate Lösungen vorgeschlagen, damit die guten Arbeitsplätze in unserer Branche nicht aus Österreich verdrängt werden.“

 

Die gewerkschaftlichen Aussagen der letzten Tage hätten leider schon gezeigt, dass wieder sechs extrem unterschiedliche Branchen über einen Kamm geschoren werden sollen. „Wir werden mit Zahlenspielen konfrontiert, die an unserer Realität weit vorbeigehen und nicht auf uns zutreffen“, kommentiert FMMI-Obmann die Ausgangssituation für die diesjährigen KV-Verhandlungen und weist drauf hin, dass der FMMI genau aus diesem Grunde schon zum dritten Mal eigenständig verhandle: „Sonst würden weiter Branchen in einen Topf geworfen, die keinen gemeinsamen Nenner haben.“

 

Aus Sicht des FMMI gibt es mehrere Punkte, die wesentlich sind:

  • Die österreichische Inflation kann nicht die zentrale Maßzahl für die KV-Verhandlungen sein. Sie ist ein gesamtwirtschaftliches Problem, das die Unternehmen ebenso trifft wie die Arbeitnehmer (Stichwort Energiekosten!). Volkswirtschaftliche Defizite gerade jenen aufzubürden, die für Arbeitsplätze sorgen, die Inflation nicht beeinflussen können und dafür in keiner Weise verantwortlich sind, ist vor allem angesichts der sinkenden Erträge der Unternehmen kurzsichtig und gefährlich.
  • Nostalgie ist keine Basis für das Wirtschaften auf volatilen Märkten mit enormem internationalem Wettbewerb. Aussagen der Gewerkschaftsverhandler Rainer Wimmer und Karl Proyer, der „gesamten Metallbranche“ ginge es gut, orientieren sich an Zahlen der Vergangenheit und sind noch dazu irreführend. Denn bei den KV-Verhandlungen für die österreichischen MMI können nur die Kennziffern dieser Branche zugrunde gelegt werden. Der geht es nicht nur seit mehreren Jahren nicht gut, das erste Halbjahr 2014 zeigte wieder deutliche Rückgänge bei Auftragseingängen, Produktion und leider auch Beschäftigten. Auch die weiteren Prognosen sind negativ.
  • Die immer wieder ins Treffen geführten Ausschüttungen an Aktionäre sind verzerrend und kein Thema der MMI. Diese besteht zu 80% aus KMU und zu 85% aus Familienbetrieben. Nur 1,5% der Mitglieder sind börsennotiert.

 

Fest steht: Die Unternehmen müssen Gewinne erwirtschaften, die zu einem großen Teil wieder in den Betriebe reinvestiert bzw. angespart werden. Aufgrund der immer größer werdenden Kreditklemme brauchen die Unternehmen Eigenkapital, um überhaupt noch Investitionen tätigen zu können.

 

  • Mit seiner Aussage zum Anstieg der Managergehälter spricht Verhandlungsführer Rainer Wimmer eine Problematik an, die für die Unternehmen tatsächlich relevant ist. In der von ihm zitierten Studie werden Führungskräfte als Manager bezeichnet. Diese sind zum größten Teil dem Kollektivvertrag unterworfen und profitieren daher von den gewerkschaftlich ausverhandelten Erhöhungen und Biennalsprüngen.
  • Es wurde kolportiert, „die Metallindustrie drohe mit Jobabbau“. Das ist unrichtig. Der FMMI hat vielmehr gewarnt, es drohe der Verlust von Arbeitsplätzen, wenn nicht gemeinsam gegengesteuert würde. Die Kosten dafür, dass bis 2014 entgegen der Konjunktur und entgegen dem österreichischen Trend in der MMI Beschäftigung nicht abgebaut, sondern vielmehr aufgebaut wurde, trugen allein die Betriebe.

 

Zusammenfassend FMMI-Obmann Christian Knill: „Wir betreiben kein Bashing, sondern setzen uns mit aller Kraft für den Produktionsstandort ein, dazu gehört auch, die realen Wirtschaftsbedingungen für österreichische Betriebe aufzuzeigen. Wir müssen die Weichen für die Zukunft von fast 120.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer richtig stellen. Deshalb hoffe ich, dass die Verhandlungen im Interesse des Standorts und der Menschen, die hier arbeiten, konstruktiv ablaufen.“

 

Medienservice:

 

•Grafiken zur aktuellen Situation der MMI finden Sie unter www.fmmi.at/presse-aktuelles/presseaussendungen/download-grafiken/

 

•Pressefähige Bilder aus der MMI finden Sie unter www.fmmi.at/presse-aktuelles/pressebilder/branchenbilder/

 

Der FMMI ersucht, im Zusammenhang mit der Berichterstattung zur Branche keine Hochofen-Bilder zu verwenden, da diese nicht zum Spektrum der MMI gehören.

 

Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2013 gemeinsam einen Produktionswert von 34,5 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit rund 1.200 Unternehmen und knapp unter 120.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu sichern.

 

Rückfragen:

 

Dr. Berndt-Thomas Krafft, Fachverband MASCHINEN & METALLWAREN Industrie

 

Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien

 

Telefon: +43 (0)5 90 900-3482

 

E-Mail: krafft@fmmi.at



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