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Wo die Maschinen- und Metallwarenindustrie wirklich steht

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MMI: Wo die Maschinen- und Metallwarenindustrie wirklich steht

Morgen, Donnerstag, beginnen für die österreichische Maschinen- und Metallwarenindustrie (MMI) die KV-Verhandlungen mit den Gewerkschaften. Zeit, den Blick wieder auf die Fakten zu richten. Die Industrie beweist weiterhin, dass sie ebenso leistungs- wie leidensfähig ist, dennoch zeigen die Kurven bei Aufträgen und Produktion beharrlich nach unten. Bisher haben die meisten Betriebe der MMI Lösungen für die schwankende Konjunktur, sinkende Auftragslage, schwache Verkaufspreise und wettbewerbsschädigende heimische Arbeitskosten gefunden. Aber der Preis für die Unternehmen ist hoch: Die Produktivität sinkt – und damit ihr Spielraum.

„Unsere Industrie hat ein weiteres schwieriges Jahr hinter sich. 2014 betrug das Minus in der Produktion 3,5 % und bei den Aufträgen 3,7 %. Die Produktivität sank um 3,3 %, die Beschäftigung ging um 1,4 % zurück. Nur die Lohnstückkosten stiegen um 2,3 %. Wir liegen unter dem Vorjahresniveau – und das war bereits schlecht. Die Betriebe können deutlich weniger verdienen“, erklärt Christian Knill, Obmann des Fachverbands der Maschinen- und Metallwarenindustrie.

Er verweist auch auf den aktuellen Produktionsrückgang von –2,6 % in den ersten fünf Monaten 2015. „Wir kämpfen mit echten Problemen. So ist unser Export nach Russland im ersten Halbjahr um die Hälfte eingebrochen. Das ist dramatisch. Die Schönwetter-Parolen der Gewerkschaften rechtzeitig zur KV-Runde sind daher zumindest unpassend“, so Knill, der sich für den morgigen Auftakt ein sachliches Gesprächsklima wünscht.

Die Litanei, dass sich die Unternehmen hohe Managerboni und Ausschüttungen leisten, weil es ihnen so gut gehe, würde durch ewige Wiederholung nicht richtiger. „In der MMI gibt es zu mehr als 80 % Familienbetriebe und KMU, da wird nicht groß ausgeschüttet, in schlechten Zeiten auch gar nichts, in guten wird es zum Großteil in die Firma reinvestiert. Und wenn das Jahresergebnis nicht passt, spüren das die Manager in unserer Branche zuerst, weil ihre Boni erfolgsabhängig sind“, erklärt Knill.

Wichtig ist dem Obmann aber der Blick darauf, dass die Betriebe der MMI ihre Beschäftigten sehr gut bezahlen, nämlich um 10 % mehr als das vergleichbare Metallgewerbe und rund 26,5 % mehr als das durchschnittliche Monatsbrutto in Österreich. „Wir sind eine Industrie, die immer hohe Löhne und Gehälter gezahlt hat, wenn es den Betrieben gut ging. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen die Schraube noch immer weiter zu drehen, würde definitiv Arbeitsplätze kosten. Ist das wirklich das Ziel der Gewerkschaften in Zeiten der Rekordarbeitslosigkeit?“, fragt Knill angesichts der aktuellen Wortspenden des Sozialpartners.

Aktuelle Zahlen & Fakten

Der Fachverband der Maschinen-, Metallwaren- und Gießereiindustrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2014 gemeinsam einen Produktionswert von 33,4 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit rund 1.200 Unternehmen und knapp unter 120.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Die exportorientierte Branche ist für ein Viertel der österreichischen Exporte verantwortlich und erwirtschaftet einen Exportüberschuss von über 7 Mrd. Euro jährlich. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu sichern.

MMI Presseaussendung 23.9.2015

Rückfragen:
Dr. Berndt-Thomas Krafft, Fachverband Maschinen-, Metallwaren- und Gießereiindustrie
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
Telefon +43 (0)5 90 900-3482
E-Mail: krafft@fmmi.at


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