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Clemens Fuest: Vorbild Deutschland?

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Das MĂ€rchen sinkender Lohnkosten

Der deutsche Ökonom Clemens Fuest, designierter Nachfolger von Hans Werner Sinn als Chef des IFO Instituts, war zu Gast in der Wirtschaftskammer und referierte ĂŒber das deutsche Exportwunder

 

Ein weit verbreiteter Vorwurf an Deutschland: Man habe sich das Exportwunder um den Preis steigender Ungleichheit und sinkender Lohnkosten erkauft. „Das ist nicht ganz richtig, Tatsache ist nĂ€mlich, dass die LohnstĂŒckkosten im Herstellungsbereich in Wirklichkeit nicht gesunken sind, auch die Lohndivergenz innerhalb der Arbeitnehmer hat definitiv nicht zugenommen“, erklĂ€rt Clemens Fuest bei seinem Vortrag in der Wirtschaftskammer in Wien. Die Wahrheit liegt woanders: Wie auch in Österreich nimmt der Wertschöpfungsanteil der Produktion ab, das bedeutet immer mehr Vorleistungen werden zugekauft um international wettbewerbsfĂ€hig zu bleiben. Sowohl im vorgelagerten Dienstleistungssektor, als auch im Ausland werden dabei Kostenvorteile genutzt. Hier liegt fĂŒr die Unternehmen in Deutschland der SchlĂŒssel zu steigender WettbewerbsfĂ€higkeit und nicht etwa im Lohndumping das in der deutschen Industrie in dieser Form nicht stattfindet. FĂŒr Österreich kann das nur heißen: Nicht ĂŒber die Lohnkosten sondern ĂŒber die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können wir erfolgreich sein. Von Deutschland lernen bedeutet konkret die Lohnnebenkosten zu senken, den Arbeitsmarkt zu deregulieren und zu guter Letzt auch Marktzutrittsbarrieren zu einigen Dienstleistungen zu senken.

 

RĂŒckfragen:
MMag. Martin Baminger, Fachverband Maschinen-, Metallwaren- und Gießereiindustrie
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
Telefon +43 (0)5 90 900-3477
E-Mail: baminger@fmmi.at