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Keine Einigung: KV-Verhandlungen der Metalltechnischen Industrie von den Gewerkschaften einseitig unterbrochen

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Mann programmiert an Maschine

Arbeitgeber ĂŒber RĂŒckzug der Gewerkschaften verĂ€rgert, Bereitschaft zu ordentlicher Erhöhung ist weiterhin vorhanden

(Wien, 30.10.2017) Die vierte Verhandlungsrunde fĂŒr den Kollektivvertrag der Me-talltechnischen Industrie brachte neuerlich keine Einigung. Die Verhandler des Fachverbands betonen ihre Bereitschaft fĂŒr einen fairen, aber auch vernĂŒnftigen Abschluss. Den Gewerkschaften ist aber offenbar ihre politische Kampagne wichtiger als sozialer Friede und die WettbewerbsfĂ€higkeit der Industrie.

In der aktuellen Verhandlungsrunde wurden zu Beginn vor allem Fragen des Rahmenrechts behandelt, etwa Schichtzulagen, ReisediĂ€ten oder die Anrechnung von Karenzzeiten. In der nĂ€chsten GesprĂ€chsrunde ab 18.45 Uhr wurde dann ĂŒber Parameter der anstehenden Lohn- und Gehaltserhöhungen diskutiert. Dazu haben die Arbeitgeber bereits vor Wochen erklĂ€rt, dass etwa die Frage der Inflation auch aus Wettbewerbssicht zu betrachten ist. Veit Schmid-Schmidsfelden vom Verhandlungsteam des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Wir haben betont, wie wichtig es ist, unsere ExportmĂ€rkte zu berĂŒcksichtigen, denn dort liegt die Inflation deutlich unter der in Österreich. Das wollten wir berĂŒcksichtigt wissen. Leider sind wir dann gar nicht dazu gekommen, weiter zu diskutieren, da die Gewerkschaften das Ge-sprĂ€ch einseitig nach wenigen Minuten abgebrochen haben.“

Basis fĂŒr faire Entgelterhöhungen ist aus Sicht des Fachverbands ein Kollektivvertragsab-schluss, der die durchschnittliche Inflationsrate der letzten 12 Monate berĂŒcksichtigt. Die Ar-beitgeber hatten die Gewerkschaften im Vorfeld ja gebeten, ihre Forderung zu ĂŒberarbeiten, das ist leider nicht geschehen, daher war eine AnnĂ€herung sehr schwierig.

Die bereits vor der heutigen Verhandlung geplanten Betriebsversammlungen sind aus Sicht des Fachverbands nicht hilfreich und wohl rein politisch motiviert. Schmid-Schmidsfelden: „Wir können dieses taktische Handeln der Gewerkschaften aus Verantwortung gegenĂŒber unseren BeschĂ€ftigten nicht hinnehmen. Wir sitzen nach wie vor am Verhandlungstisch und sind zu einem fairen Abschluss bereit.“

Große WertschĂ€tzung fĂŒr BeschĂ€ftigte, Kritik an GewerkschaftsfĂŒhrung

FĂŒr Schmid-Schmidsfelden passt der RĂŒckzug der Gewerkschaften in das Bild der bisherigen VerhandlungsfĂŒhrung: „Wir sind sehr verĂ€rgert ĂŒber das Verhalten der Gewerkschaftsfunkti-onĂ€re: Die rĂŒde TonalitĂ€t ihrer Kommunikation, die öffentliche Kampagne zu ihren Forderun-gen anstatt von Beginn an sachlich zu verhandeln, nĂ€chtliche Schmieraktionen an Wirtschafts-kammer-GebĂ€uden in ganz Österreich und jetzt dieser wohl schon lange geplante Abbruch. All das ist ein mehr als zweifelhaftes Niveau und leistet der gerade jetzt so kritisierten Sozial-partnerschaft keinen guten Dienst. Die Gewerkschaften nehmen sich durch dieses strategisch unkluge Verhalten ihrer SpitzenfunktionĂ€re selbst aus dem Spiel“, so Schmid-Schmidsfelden. „Offensichtlich ist die Gewerkschaft nach der Wahl immer noch im Konfliktmodus und trĂ€gt diese Strategie auf dem RĂŒcken aller BeschĂ€ftigten in der Metalltechnischen Industrie aus.“

Die nĂ€chste Verhandlungsrunde ist fĂŒr den 6. November vorgesehen.

 

Über die Metalltechnische Industrie

 

Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stĂ€rkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den In-dustriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das RĂŒckgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelstĂ€ndisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist fĂŒr ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind WeltmarktfĂŒhrer und „Hidden Champions“. Die Metalltechnische Industrie beschĂ€ftigt direkt rund 130.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 ArbeitsplĂ€tze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2016 einen Produktionswert von 35,5 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen FachverbĂ€nde Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zĂ€hlt zu den grĂ¶ĂŸten Wirtschafts- und ArbeitgeberverbĂ€nden Österreichs und ist eine eigenstĂ€ndige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

RĂŒckfragehinweis:
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dr. Berndt-Thomas Krafft
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
+43 (0)5 90900-3482
office@fmti.at, www.metalltechnischeindustrie.at