Keine Nulllohnrunde gefordert: Klarstellung Fachverband Metalltechnische Industrie zu Aussagen der Gewerkschaften
Empörung als Ritual zur Legitimation
(Wien, 24.10.2017) Im Zusammenhang mit der dritten Runde der KV-Verhandlungen fĂŒr die Metalltechnische Industrie, die Montagabend ohne eine finale Einigung zu Ende ging, hĂ€lt der Fachverband folgendes fest:
Die Aussage der Gewerkschaften, die Arbeitgeber hĂ€tten eine Nulllohnrunde vorgeschlagen, ist unwahr. Wahr ist, dass KV-Verhandlungen aus Sicht der Arbeitgeber immer bei Null begin-nen. Das heiĂt, es ist vorab zu klĂ€ren, welche volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen relevant sind, etwa auch die Inflation in den ExportmĂ€rkten der Branche. DarĂŒber hinaus ist zu klĂ€ren, wie sich die Elemente Umsatzwachstum und ProduktivitĂ€tswachstum verhalten. Basis fĂŒr KV-Erhöhungen sind traditionell die Daten zu Inflation und ProduktivitĂ€tszuwachs, nicht die Umsatzentwicklung.
âDie Gewerkschaften agieren bewusst mit fĂŒr unsere Branche nicht relevanten Eckdaten. Es werden Halbwahrheiten produziert, die einen Vorwand liefern, um erbost vom Verhandlungstisch aufzustehen, anstatt vernĂŒnftig und sachlich zu verhandelnâ, so Knill. âEs ist schade, dass die KV-Verhandlungen immer wieder zu populistischen Zwecken missbraucht werden. Offenbar brauchen die Gewerkschaften die Rituale der Empörung zu ihrer eigenen Legitimation. Statt Kooperation, die Lösungen sucht, soll der Konflikt wohl in erster Linie Mitglieder bringen.â
Der Fachverband hat mehrfach betont, zu einem fairen KV-Abschluss bereit zu sein: âKlar ist, dass wir zu einer fairen Lohn- und Gehaltserhöhung fĂŒr die 130.000 BeschĂ€ftigen der Metall-technischen Industrie bereit sind. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten exzellente Arbeit und wir werden dies auch entsprechend bewerten. Mit Vernunft und AugenmaĂ vorzugehen, ist daher im Sinne allerâ, so Knill abschlieĂend.
Ăber die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie ist Ăsterreichs stĂ€rkste Branche. Ăber 1.200 Unternehmen aus den In-dustriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und GieĂerei bilden das RĂŒckgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelstĂ€ndisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist fĂŒr ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind WeltmarktfĂŒhrer und âHidden Championsâ. Die Metalltechnische Industrie beschĂ€ftigt direkt rund 130.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 ArbeitsplĂ€tze in Ăsterreich. Sie erwirtschaftete 2016 einen Produktionswert von 35,5 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen FachverbĂ€nde Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie GieĂereiindustrie, zĂ€hlt zu den gröĂten Wirtschafts- und ArbeitgeberverbĂ€nden Ăsterreichs und ist eine eigenstĂ€ndige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Ăsterreich.
RĂŒckfragehinweis:
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dr. Berndt-Thomas Krafft
Wiedner HauptstraĂe 63, 1045 Wien
+43 (0)5 90900-3482
office@fmti.at, www.metalltechnischeindustrie.at