Maschinen- und Metallwarenindustrie fordert gröĂere Transparenz auf den MetallmĂ€rkten
Schmid-Schmidsfelden: âWir sollten uns an US - MaĂstĂ€ben orientierenâ
Welche Rolle spielt Spekulation auf den MetallmĂ€rkten, wie beeinflusst sie das Preisniveau der wichtigsten Industriemetalle und deren VolatilitĂ€t? Dieser Frage geht die Studie âThe Role of Speculation on Markets for Industrial Metalsâ nach. Besonderes Augemerk wird auf die wirtschaftspolitischen Forderungen gelegt. Die Kalkulierbarkeit von Metallpreisen ist fĂŒr die metallverarbeitenden Unternehmen von gröĂter Bedeutung, negative Effekte durch Spekulationen auf den MetallmĂ€rkten könnten sich als kostspielig erweisen und beeinflussen die Relevanz Ăsterreichs als Industriestandort. Daher schlieĂen sich an die Studie wirtschaftspolitische Forderungen an, wie mit dem Problem unvorhersehbarer Schwankungen auf den Metallpreisen begegnet werden kann.
âVöllig von der Realwirtschaft entkoppelte Preisschwankungen verteuern die Produktion und bremsen dadurch nicht zuletzt auch das Wirtschaftswachstumâ so Veit Schmid-Schmidsfelden, Obmann der niederösterreichischen Fachgruppe der Maschinen- und Metallwarenindustrie. âEin erhöhtes MaĂ an Markttransparenz wĂŒrde die SpielrĂ€ume fĂŒr Spekulanten verringernâ. Er verweist in diesem Zusammenhang auf âTransparenzvorschriften, die in den USA lĂ€ngst RealitĂ€t sindâ. Schmid-Schmidsfelden weiter: âWir wissen nach wie vor sehr wenig ĂŒber die spezifische Rolle von Banken als EigentĂŒmer von Industriemetallen und LagerhĂ€usernâ.
Christian Helmenstein, Economica, ergĂ€nzt weitere Handlungsoptionen: âEine optimaler Lagerstrategie fĂŒr die metallverarbeitende Industrie kann den Unternehmen helfen Preisschwankungen besser zu begegnenâ. â Wir denken auch eine mögliche Subvention privater oder gemeinsamer LagerstĂ€tten sowie eine Erhöhung der Recycling-Raten anâ, so Helmenstein weiter.
Ein grundlegender Punkt in der Studie war einerseits die strittige Frage ob Spekulation das Niveau der Metallpreise langfristig ĂŒberhaupt beeinflusst. Genauso wichtig ist aber die Frage nach der VolatilitĂ€t der Preise der wichtigsten Industriemetalle. Dazu Berndt-Thomas Krafft, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Fachverbandes MASCHINEN & METALLWAREN Industrie: â Die Unternehmen waren in den vergangenen Jahren mit nie dagewesenen Schwankungen bei den Preisen konfrontiertâ. Wichtiger als das Preisniveau selbst sei fĂŒr die Unternehmen oft die Planbarkeit. Krafft: âPreisvolatilitĂ€t verursacht hohe Mehrkostenâ.
Als Grundlage wirtschaftspolitischer Forderungen stellten die Studienautoren umfangreiche empirische Untersuchungen ĂŒber den Zusammenhang zwischen Spekulation (gemessen einerseits an Terminkontrakten und andererseits am Aufbau von physischen Lagern) und Preisen (Niveau und VolatilitĂ€t) an. Studienautorin Eva Pichler (WU Wien) dazu: âDass Spekulation die Preise der wichtigsten Industriemetalle langfristig nach oben treibt, kann nach den vorliegenden Untersuchungsergebnissen nicht bestĂ€tigt werden. Sehr wohl aber steigt die PreisvolatilitĂ€t, vor allem bei Kupfer und Aluminium, durch Spekulation deutlich anâ.
Unter Zahlen, Daten & Fakten finden Sie die aktuelle Spekulationsstudie zum Download.
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