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Maschinenbau sucht Wege aus dem Technikermangel

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Pressehintergrundgespräch des FMMI und des VDMA

Während die wirtschaftliche Entwicklung der maschinen- und metallver-arbeitenden Industrie einen positiven Trend erkennen lässt, bleibt der Fachkräftemangel eine grundlegende Herausforderung für die Branche. Zu diesem Schluss kamen Dr. Hannes Hesse, Hauptgeschäftsführer des VDMA, und Dr. Berndt-Thomas Krafft, Geschäftsführer des FMMI, im Rahmen eines Pressehintergrundgespräches mit namhaften österreichischen Tageszeitungen im Juli 2010.

Aufgrund eines Plus der Auftragseingänge von 14% wird mit einer allmählichen Erholung bis Ende 2010 gerechnet, auch wenn die Produktion in Österreich im 1. Quartal 2010 noch um 11,3% fiel. Die Beschäftigung ging in diesem Zeitraum nur im einstelligen Bereich zurück: Qualifizierte Mitarbeiter sollten unbedingt gehalten werden, denn es gibt zu wenig technischen Nachwuchs.

Die Ursachen hierfür liegen in einer rückläufigen Zahl von Bewerbern und Absolventen technischer Studien, einer mangelhaften Qualifikation für eine technische Ausbildung sowie dem geringen Interesse von Mädchen und Frauen an einer technischen Karriere. In den nächsten Jahren wird die demographische Entwicklung das Problem weiter verschärfen. Während überdurchschnittlich viele Ingenieure in Pension gehen, verringert sich der Anteil der 15- bis 19-Jährigen bis 2020 um 12%.

Maßnahmen zur Verbesserung des Images, zur Förderung von MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und Berück-sichtigung von Genderaspekten im Unterricht müssen rasch umgesetzt werden. Unabdingbar ist außerdem eine Aufwertung der Fachausbildung, für die sich der FMMI nachdrücklich einsetzt. Mit dem europäischen Qualifikationsrahmen sollen beruflich Qualifizierte in Zukunft leichter akademische Abschlüsse machen dürfen. Inbesonders tut aber ein Bekenntnis der politischen Entscheidungsträger zum Industriestandort Europa dringend not. Andernfalls droht eine Abwanderung der Produktionsunternehmen sowie der vor- und nachgelagerten Bereiche.


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