Stahlbaubranche hat Krise ĂŒberwunden
Unger Stahlbau und Werkraum Wien gewinnen österreichischen Stahlbaupreis
Die CrĂšme de la CrĂšme der österreichischen Stahlbaubranche gab sich gestern, Donnerstag, und heute, Freitag, in Baden bei Wien am 28. Stahlbautag die Ehre. Vertreten waren alle wichtigen heimischen Unternehmen, darĂŒber hinaus eine Vielzahl an auslĂ€ndischen Betrieben und Experten. âMit 270 Teilnehmern aus Ăsterreich, Deutschland, Ungarn, Italien, Tschechien und Slowakei und 22 Ausstellern haben wir beim diesjĂ€hrigen Stahlbautag die gröĂte Teilnehmerzahl seit 56 Jahrenâ, erzĂ€hlt ein stolzer Georg Matzner, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Ăsterreichischen Stahlbauverbandes, der die Veranstaltung alle zwei Jahre ausrichtet. Rudolf Estermann, Holdingvorstand der Sparte Stahl-Glas von Waagner Biro, streicht die umfassende Bedeutung der Branche hervor: âDie Stahlbauindustrie stellt mit Cycle Management Branding und Nachhaltigkeit die Weichen fĂŒr die Zukunft.â Und Matzner ergĂ€nzt: âDer GroĂteil des in Europa verwendeten Baustahls wird heute bereits aus Schrott hergestellt.â
Der Stahlbau ist auf dem besten Weg, nach der Wirtschaftskrise wieder an Fahrt zu gewinnen: âDie AuftragsbestĂ€nde steigenâ, weiĂ Matzner. Rund zehn Prozent des gesamten Bauvolumens in Ăsterreich sind dem Stahlbau zuzuordnen, was einen Produktionswert von ca. 1,5 Mrd. Euro pro Jahr darstellt. Allerdings ist das Wachstum der Unternehmen in erster Linie auf die hohe Exportrate zurĂŒckzufĂŒhren; rund 90 Prozent des Produktionswertes werden auĂerhalb Ăsterreichs erwirtschaftet. Martin Kopf, GeschĂ€ftsfĂŒhrer von ZinkPower weist auf das groĂe Potenzial der Branche hin: âWir haben in Europa âHidden Championsâ mit hoher Reputation.â
Siegerprojekt ist Schiffsstation Wien City
Das PlanungsbĂŒro âWerkraum Ingenieureâ und Unger Stahlbau haben gemeinsam das Projekt âSchiffstation Wien Cityâ am Wiener Donaukanal gewonnen. BegrĂŒndung: Das Projekt erfĂŒllt höchste Anforderungen auf statischer wie architektonischer Ebene und hinterlĂ€sst bei GĂ€sten aus aller Welt einen bleibenden Eindruck der heimischen Architektur. Das Besondere dabei ist die VertrĂ€glichkeit von Stahl mit anderen Materialien. Sichtbare Stahlkonstruktionen rĂŒcken die moderne Stahlarchitektur in den Vordergrund und machen Bauen mit Stahl attraktiv.
Prophet im eigenen Land
Laut der Interessenvertretung ist Stahlbau in Ăsterreich nach wie vor ein Minderheitenprogramm. In GroĂbritannien â einer Hochburg des Stahlbaus â werden etwa 70 Prozent des Bauvolumens in Stahlbautechnik umgesetzt. âEs scheint, als ob der Prophet im eigenen Land nichts giltâ, kritisiert Matzner. Probleme macht den heimischen Unternehmen auch das Vergabewesen. Dieses lasse zu wenige Alternativen zu, so Matzner. Projekte mit âValue Engineeringâ seien daher vorwiegend auĂerhalb Ăsterreichs zu finden. Viele heimische Betriebe nĂ€hmen gar nicht mehr an Ausschreibungen teil. Matzner: âBauprojekte sollten in erster Linie mit dem Know-how der ausfĂŒhrenden Unternehmen geplant werden.â Deren Wissen ĂŒber kosteneffiziente Produktion, Logistik und Montage habe entscheidenden Einfluss auf eine ökonomische Projektabwicklung; leider werde diese Expertise von den planenden IngenieurbĂŒros viel zu wenig in Anspruch genommen.
Und zu schlechter Letzt setzt auch dem Stahlbau der Technikermangel hart zu. Seit Jahren ringen die Unternehmen um die besten Nachwuchstalente â vom ausgebildeten Facharbeiter bis zum TU-Absolventen.
Ziel des Stahlbautages ist es, so Matzner, âneben allgemeiner Information auch gezielt Materialentscheider wie Architekten und Planer anzusprechen, um den Stahlbau in Ăsterreich voranzutreiben.â Die Branche werde daher auch in Zukunft hart daran arbeiten, sich ihren Platz in der Ăffentlichkeit zu erobern. Der 29. Stahlbautag wird am 6. und 7. Juni 2013 stattfinden.
RĂŒckfragen:
Ăsterreichischer Stahlbauverband
DI Georg Matzner
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1045 Wien
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