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US Strafzölle auf Stahl und Aluminium

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Menschengruppe vor einer leuchtenden Weltkarte

VorlĂ€ufige Ausnahmeregelung fĂŒr Importe aus der EU

Mit Wirkung 23.03.2018 erließ US-PrĂ€sident Trump Zusatzzölle auf Importe in die USA im Stahl- (25%) und Aluminiumbereich (10%). Importe aus der EU wurden unmittelbar vor dem in Kraft treten der Zusatzzölle aus dem Anwendungsbereich ausgenommen. Diese Ausnahmeregelung soll zunĂ€chst bis 1. Mai 2018 gelten. Neben der EU sind auch Argentinien, Brasilien, Australien und SĂŒdkorea vorlĂ€ufig von den Zusatzzöllen ausgenommen.

Betroffen sind laut der Proklamation folgende Produktlinien:

Stahl: 720610 bis 721650, 721699 bis 730110, 730210, 730240 bis 730290 und 730410 bis 730690, inklusive aller Unterkategorien

Aluminium: 7601, 7604 bis 7609 sowie 7616995160 und 7616995170, inkl. aller Unterkategorien

Kanada und Mexiko sind vorerst noch von den US-Maßnahmen ausgenommen. Eine generelle Ausnahme fĂŒr die EU gibt es nicht. FĂŒr andere „Sicherheitspartner“ der USA sind Aussetzungen oder Umwandlungen durch Verhandlungen mit dem Handelspolitischen Vertreter der USA (USTR) möglich.

Bereits am Tag vor der Proklamation gab die EU ihre (potentiellen) Gegenmaßnahmen. Die EU-Strategie besteht aus drei Elementen:

1.Streitbeilegungsverfahren bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die USA

2.EinfĂŒhrung sog. safeguard measures, die die europĂ€ische Stahl- und Aluminiumwirtschaft
vor „Umwegimporten“ schĂŒtzen soll

3.EinfĂŒhrung von „rebalancing measures“, die US-Importe in die EU aus verschiedenen
Warengruppen (Jeans, Lebensmittel, MotorrĂ€der
) betreffen wĂŒrden. Mit der
Veröffentlichung einer konkreten Produktliste durch die EU wird in den nÀchsten Tagen
gerechnet.

Die österreichische Betroffenheit ergibt sich nicht nur aus den BeschrĂ€nkungen der direkten Exporte in die USA. Ebenso ist insbesondere fĂŒr die österreichischen Hersteller von Vorprodukten und die Zulieferer von Bedeutung, dass auch fĂŒr deren Kunden innerhalb und außerhalb der EU der Zugang auf die US-MĂ€rkte erschwert wird. DarĂŒber hinaus werden alle wichtigen US-Handelspartner, wie auch die EU, ImportbeschrĂ€nkungen auf Stahl und Aluminium einfĂŒhren um Umwegimporte zu verhindern, die aufgrund der US-Maßnahmen nicht in die USA exportiert werden können.

 

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