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Einigung ĂŒber Klausel zur Sicherung der WettbewerbsfĂ€higkeit

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Ein Mann ĂŒberprĂŒft die elektrischen Leitungen an einem Elektromotor und im Hintergrund montierte eine Frau an einem anderen Elektromotor

© Shutterstock

 

PRESSEINFORMATION

KV-Verhandlungen der Metalltechnischen Industrie abgeschlossen

Mit der abschließenden KlĂ€rung der ModalitĂ€ten fĂŒr die sogenannte „Wettbewerbs- und BeschĂ€ftigungssicherungsklausel“ sind die KV-Verhandlungen der Metalltechnischen Industrie (MTI) abgeschlossen. Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Unsere Betriebe mĂŒssen sich auf den internationalen MĂ€rkten behaupten und haben durch die hohen LohnabschlĂŒsse der letzten Jahre an WettbewerbsfĂ€higkeit verloren. Mit der neuen Vereinbarung ist es uns erstmals gelungen, diese Entwicklung etwas abzufedern und den besonders personalintensiven Branchen mehr Luft zu verschaffen. Gerade diese sichern viele ArbeitsplĂ€tze in den Regionen und sorgen dafĂŒr, dass die Wertschöpfung in Österreich bleibt.“

Hintergrund fĂŒr die Vereinbarung einer Wettbewerbssicherungsklausel ist der stetige Verlust an WettbewerbsfĂ€higkeit der Unternehmen in der MTI, die mit einer Exportquote von ĂŒber 80 % auf den internationalen MĂ€rkten bestehen mĂŒssen. Die LohnabschlĂŒsse in Österreich liegen vor allem in den letzten beiden Jahren aufgrund der höheren Inflation deutlich ĂŒber denen anderer EU-LĂ€nder, wie etwa Deutschland, Niederlande oder Frankreich. Durch diese höheren LohnabschlĂŒsse steigen die LohnstĂŒckkosten stĂ€rker als im EU-Vergleich und dies bedeutet fĂŒr die exportorientierte Metalltechnische Industrie preisliche Nachteile. Um diese zumindest teilweise auszugleichen, wurde erstmalig eine Wettbewerbssicherungsklausel im Kollektivvertrag vereinbart. Durch sie können Unternehmen mit einem hohen Personalkostenanteil die vereinbarte KV-Erhöhung um bis zu 3 % reduzieren.

Die Wettbewerbs- und BeschÀftigungssicherungsklausel bedeutet im Detail:

  • Sie gilt abhĂ€ngig von der Personalkostenbelastung und dem Betriebserfolg des jeweiligen Unternehmens.
  • Die zugrundeliegende Formel berechnet die Personalkosten gemessen an der Bruttowertschöpfung (Summe aus Personalkosten, Abschreibung und Gewinn). Je nach Höhe des errechneten Wertes ergibt sich eine Reduktion der IST-Erhöhung (10 %, gedeckelt mit 400 Euro) in zwei Stufen auf entweder 8,5 % (340 Euro Deckel) oder 7 % (280 Euro Deckel).
  • Die Wettbewerbssicherungsklausel kann nur auf Antrag angewendet werden. Interessierte Unternehmen mĂŒssen bis 22. Dezember 2023 anhand bestimmter Daten gegenĂŒber den Sozialpartnern belegen, dass sie die Kriterien fĂŒr die Anwendung der Klausel erfĂŒllen.
  • Im Rahmen eines Interessenausgleichs auf betrieblicher Ebene wird in Folge eine einmalige Kompensation der errechneten Reduktion in Form von Einmalzahlungen, Freizeit oder Aus- und Fortbildung vereinbart.

Die wichtigsten Eckdaten des KV-Abschlusses 2023/2024:

  • Die IST-Löhne und -GehĂ€lter steigen rĂŒckwirkend ab 1.11.2023 um 10 %, maximal jedoch 400,- Euro pro Monat. Das bedeutet fĂŒr die MTI im Schnitt 8,6 %, sozial gestaffelt. Die KV-Entgelte steigen generell um 8,5 %.
  • Zulagen, DiĂ€ten und AufwandsentschĂ€digungen steigen um 8,5 %, VorrĂŒckungsbetrĂ€ge werden eingefroren.
  • FĂŒr personalintensive Betriebe, die im internationalen Wettbewerb stehen, ist unter bestimmten UmstĂ€nden die Anwendung der Wettbewerbssicherungsklausel möglich.
  • Ab 1.11.2024 steigen die IST-Löhne und GehĂ€lter in Höhe des zugrundgelegten Verbraucherpreisindex (1.10.2023 – 30.9.2024) plus 1 %. Die KV-Entgelte, Zulagen, DiĂ€ten und AufwandentschĂ€digungen steigen in Höhe des VPI. Auch eine Wettbewerbssicherungsklausel kann - nach einer Evaluierung - zur Anwendung kommen.

Über die Metalltechnische Industrie

Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stĂ€rkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das RĂŒckgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelstĂ€ndisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist fĂŒr ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind WeltmarktfĂŒhrer und „Hidden Champions“.

Die Metalltechnische Industrie beschĂ€ftigt direkt mehr als 137.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 300.000 ArbeitsplĂ€tze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2022 einen Produktionswert von rund 49,5 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen FachverbĂ€nde Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zĂ€hlt zu den grĂ¶ĂŸten Wirtschafts- und ArbeitgeberverbĂ€nden Österreichs und ist eine eigenstĂ€ndige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.


RĂŒckfragen
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dipl.-iur. Sabine Hesse, MBA
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
+43 (0)5 90900-3482
office@fmti.at, www.metalltechnischeindustrie.at