Motor fĂŒr Wachstum und BeschĂ€ftigung

© dieindustrie.at_Mathias_Kniepeiss
PRESSEINFORMATION
Wachstum 2022 preisbereinigt bei 3,7 %, fĂŒr 2023 erwarten Unternehmen Stagnation; Branche sichert indirekt bis zu 300.000 ArbeitsplĂ€tze
- Metalltechnische Industrie stÀrkste Industriebranche, Produktionswachstum 2022 real bei 3,7 % (preisbereinigt)
- Produktionswert steigt aufgrund allgemeiner Preisentwicklung auf 49,5 Milliarden Euro
- GröĂte Herausforderungen: Hohe Energiekosten, FachkrĂ€ftemangel und LohnstĂŒckkosten
- Unternehmen erwarten 2023 Stagnation, Margen unter Druck
- StÀrkung Wirtschaftsstandort: Bekenntnis zu Freihandel, Senkung Arbeitskosten, Ausbildungsoffensive, Investitionen
(Wien 18.4.2023) Die Metalltechnische Industrie verzeichnete im Jahr 2022 ein Produktionswachstum von real 3,7 %. Das Nominalwachstum betrug aufgrund der hohen Teuerungsraten 11,3 %, der Gesamtproduktionswert stieg dadurch auf 49,5 Milliarden Euro (2021: 44,4 Mrd.). Die Zahl der BeschÀftigten stieg leicht auf 137.600 (2021: 136.400). Die Exportquote der Metalltechnischen Industrie betrug im vergangenen Jahr 79,1 %, die drei wichtigsten ExportmÀrkte waren Deutschland (11,6 Milliarden Euro), die USA (3,7 Mrd.) und Frankreich (2 Mrd.). Insgesamt sind die Exporte 2022 real um 5,6 % gestiegen.
Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: âDas Jahr 2022 startete fĂŒr die Metalltechnische Industrie mit guten AuftragsbestĂ€nden, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus folgende Krise bei den Energiekosten haben aber auch unsere Branche getroffen. Dennoch konnten auch wir im Zuge des weltweiten Konjunkturaufschwungs ein Wachstum erzielen. Das zweite Halbjahr 2022 hat dann stark nachgelassen und der Start in das neue Jahr war wiederum von Unsicherheiten geprĂ€gt.â
Ausblick 2023: Stagnation
FĂŒr das laufende Jahr zeigt sich folgendes Bild: Eine Blitzumfrage des Fachverbands unter den Mitgliedsbetrieben ergab, dass rund 60 % der befragten Unternehmen bereits jetzt einen RĂŒckgang der Nachfrage spĂŒren, nur 8 % berichten von einer Steigerung. Im Durchschnitt erwarten die Unternehmen fĂŒr 2023 nur ein Wachstum von weniger als 1 %, jedes dritte Unternehmen geht von einem RĂŒckgang der Produktion aus. Das Wirtschaftsforschungsinstitut geht in seiner aktuellen Prognose fĂŒr die gesamte Industrie (Herstellung von Waren) sogar von einem RĂŒckgang der Wertschöpfung um 1,9 % aus. Gleichzeitig sind dadurch die Margen unter Druck geraten, jedes vierte Unternehmen hat im letzten Jahr mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen.
ZusĂ€tzlich belasten die aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt die Unternehmen. âAuch wir verzeichnen einen akuten FachkrĂ€ftemangel. Dazu kommen die immer noch viel zu hohen Energiepreise sowie globale Unsicherheiten, die die WeltmĂ€rkte deutlich volatiler werden lassen. FĂŒr uns als exportorientierte Branche sind dies enorme Herausforderungen, zumal wir auch bei den LohnstĂŒckkosten gegenĂŒber anderen europĂ€ischen LĂ€ndern klar im Nachteil sindâ, so Christian Knill.
Branche sichert Wohlstand und BeschÀftigung
Die Metalltechnische Industrie ist standorttreu und sichert nachhaltig BeschĂ€ftigung und Wohlstand. Eine Analyse des Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts IWI zeigt die volkwirtschaftliche Bedeutung der Branche: jeder in der Branche erzielte Euro an Wertschöpfung bedeutet fĂŒr Ăsterreich einen zusĂ€tzlichen Euro mehr, jeder Arbeitsplatz in der Branche bewirkt einen zusĂ€tzlichen Arbeitsplatz in anderen Branchen. Das bedeutet, die Metalltechnische Industrie sichert indirekt 300.000 ArbeitsplĂ€tze und einen Produktionswert von fast 85 Milliarden Euro.
Christian Knill: âUnsere Unternehmen investieren rund zwei Milliarden Euro jĂ€hrlich in Forschung und Entwicklung und bieten in vielen Bereichen innovative Lösungen etwa fĂŒr den Klimaschutz. Viele unserer Mitgliedsbetriebe sind durch ihr spezielles Know-how weltweit zu MarktfĂŒhrern geworden und Hidden Champions. Wir nehmen unsere Verantwortung fĂŒr den Standort wahr und investieren in ArbeitsplĂ€tze und Technologie. Aber wir brauchen auch die passenden Rahmenbedingungen. Der freie internationale Handel ist fĂŒr uns als exportorientierte Industrie ĂŒberlebensnotwendig, daher sollte sich die Bundesregierung fĂŒr faire Handelsbeziehungen einsetzen und etwa das Mercosur-Abkommen unterstĂŒtzen. Gleichzeitig ist der FachkrĂ€ftemangel akut: Hier erwarten wir uns rasch Lösungen, etwa bei den Arbeitskosten, der Kinderbetreuung und der BeschĂ€ftigung Ă€lterer Arbeitnehmer:innen. Es ist viel zu tun, um die WettbewerbsfĂ€higkeit des Standorts Ăsterreich zu sichern. Wir leisten dazu einen wichtigen Beitrag.â
Ăber die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie ist Ăsterreichs stĂ€rkste Branche. Ăber 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und GieĂerei bilden das RĂŒckgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelstĂ€ndisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist fĂŒr ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind WeltmarktfĂŒhrer und âHidden Championsâ. Die Metalltechnische Industrie beschĂ€ftigt direkt mehr als 137.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 ArbeitsplĂ€tze in Ăsterreich. Sie erwirtschaftete 2022 einen Produktionswert von rund 49 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen FachverbĂ€nde Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie GieĂereiindustrie, zĂ€hlt zu den gröĂten Wirtschafts- und ArbeitgeberverbĂ€nden Ăsterreichs und ist eine eigenstĂ€ndige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Ăsterreich.
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Fachverband Metalltechnische Industrie
Dipl.-iur. Sabine Hesse, MBA
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