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KV Metalltechnische Industrie: deutlich verbessertes Arbeitgeber-Angebot

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PRESSEINFORMATION

Aktuelles Arbeitgeber-Angebot geht bis zu 6,3 %; nÀchste Verhandlungsrunde am 3.11.

(Wien, 24.10.2022) Die Arbeitgeber-Verhandler haben heute in der dritten Verhandlungs-runde ihr Angebot deutlich verbessert und damit einen großen Schritt in Richtung KV-Abschluss gesetzt. Die Gewerkschaften zeigten allerdings keinerlei Bereitschaft, von ihrer ĂŒberzogenen Forderung abzurĂŒcken.

Das Angebot des Fachverbands Metalltechnische Industrie liegt als Gesamtpaket vor. Die Lohn- und Gehaltserhöhung von bis zu 6,3 % besteht aus einer nachhaltigen Erhöhung der IST-Löhne und GehÀlter um 4,1 % ab 1.11. sowie verschiedenen Formen einer Erfolgsbeteiligung, die bis zu 2,2 % der Lohn- und Gehaltssumme ausmachen können.

Das angebotene Gesamtpaket wĂŒrde zu einer deutlichen und realen KaufkraftstĂ€rkung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fĂŒhren, da den BeschĂ€ftigten durch die Anti-Teuerungspakete der Bundesregierung bereits zwischen 50 und 100 % der erhöhten Teuerung abgegolten wurden. 

Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Seriöse Verhandlungen brauchen auch verhandlungswillige Partner. Wir haben heute sehr konkrete VorschlĂ€ge ausgearbeitet, die vor dem Hintergrund der dramatischen Lage auf den EnergiemĂ€rkten und der prognostizierten Rezession in der Industrie den BeschĂ€ftigten eine deutliche Erhöhung von Löhnen und GehĂ€ltern bringen wĂŒrde. Die ablehnende Haltung der Gewerkschaften gegenĂŒber unseren VorschlĂ€gen ist unverstĂ€ndlich.“

Knill weiter: „Wir werden weiterhin seriös und verantwortungsbewusst versuchen, einen fairen Abschluss fĂŒr beide Seiten zu erzielen. Es muss uns aber auch klar sein, dass in außergewöhnlichen ZeIten auch außergewöhnliche Lösungen gefragt sind. Dazu mĂŒssen aber auch die Gewerkschaften einen konstruktiven Beitrag leisten.“

Weitere Informationen: 
https://www.metalltechnischeindustrie.at/kollektivvertrag/kv-verhandlungen-2022/

Hintergrund, Daten & Fakten:

KV-Grundlagen: Wirtschaftliche Eckdaten der Metalltechnischen Industrie

  • Die Metalltechnische Industrie gehört zu den bestzahlenden Branchen, das monatliche Durchschnittsgehalt betrĂ€gt 4.700 Euro, der Durchschnittslohn 3.350 Euro und der Mindestlohn liegt bei 2.090 Euro. Die realen Löhne und GehĂ€lter in der Branche liegen im Schnitt zwischen 12 % und 28 % ĂŒber KV. Die BeschĂ€ftigten der Metalltechnischen Industrie konnten in den vergangenen Jahren regelmĂ€ĂŸig Reallohngewinne erzielen.
  • Mehr als 85 % der Betriebe sind Familienbetriebe und mittelstĂ€ndisch strukturiert. Entsprechend heterogen ist auch ihre wirtschaftliche Entwicklung, dies gilt es in den KV-Verhandlungen zu berĂŒcksichtigen. Es sind nicht die erfolgreichsten Betriebe als Maßstab zu nehmen, sondern alle Betriebe der Branche mit ihren sehr unterschiedlichen Voraussetzungen und Herausforderungen.
  • Im Jahr 2020 verzeichnete die Metalltechnische Industrie aufgrund der Corona-Pandemie einen RĂŒckgang in der Produktion von 9,6 %, das entspricht einem Produktionswert von rund 3,6 Milliarden Euro. Im Jahr 2021 erzielte die Metalltechnische Industrie einen Produktionswert von 43,8 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das zwar ein Plus von 18 % (preisbereinigt), die reine Produktionsmenge ist aber laut den Unternehmen jedoch nur um rund 10 % gewachsen. Den Unterschied machen die enormen Preissteigerungen, die auch den Produktionswert in die Höhe treiben.
  • Eine deutliche Mehrheit (59 %) der Unternehmen der Metalltechnischen Industrie hĂ€lt in den nĂ€chsten Monaten einen substanziellen Einbruch fĂŒr wahrscheinlich oder sogar sehr wahrscheinlich. Fast jedes dritte Unternehmen erwartet heuer ein negatives Ergebnis (EBIT).
  • Das Industriewachstum ist deutlich geringer als das der Gesamtwirtschaft, wird 2022 laut WIFO bei rund 2 % liegen und im nĂ€chsten Jahr Richtung Null gehen. Die gesamtwirtschaftliche ProduktivitĂ€t lag 2021 bei Minus 0,3 %, fĂŒr 2022 wird ein geringes Plus von 0,3 % prognostiziert.
  • Laut einer SchĂ€tzung der Wirtschaftskammer Österreich sind durch die heuer wirkenden Anti-Teuerungsmaßnahmen bei mittleren Einkommen mehr als 50 % der zusĂ€tzlichen Ausgaben aufgrund der ĂŒberdurchschnittlichen Inflation abgegolten, bei niedrigen Einkommen liegt die Abgeltung bei 75 % und bei sehr niedrigen Einkommen bei 100 % und mehr.
  • Die Folgen der COVID-19 Pandemie belasten die Betriebe ebenso wie die gestiegenen Energiepreise und geopolitischen Verwerfungen. Die aktuell außerordentlich hohe Inflation ist zudem zu einem großen Teil importiert und betrifft die Unternehmen ebenso wie die BeschĂ€ftigten. Die durchschnittliche Inflationsrate lag in den zurĂŒckliegenden 12 Monaten bei 6,3 %. 

Über die Metalltechnische Industrie

Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stĂ€rkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das RĂŒckgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelstĂ€ndisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist fĂŒr ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind WeltmarktfĂŒhrer und „Hidden Champions“. Die Metalltechnische Industrie beschĂ€ftigt direkt mehr als 137.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 ArbeitsplĂ€tze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2021 einen Produktionswert von rund 43,8 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen FachverbĂ€nde Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zĂ€hlt zu den grĂ¶ĂŸten Wirtschafts- und ArbeitgeberverbĂ€nden Österreichs und ist eine eigenstĂ€ndige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

RĂŒckfragen
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dipl.-iur. Sabine Hesse, MBA
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
+43 (0)5 90900-3482
office@fmti.at, www.metalltechnischeindustrie.at