KV-Verhandlungen in Metalltechnischer Industrie abgeschlossen
PRESSEINFORMATION
IST-Löhne und -GehÀlter steigen im Schnitt um 7,44 %, KV-Grundstufen um 7 %
(Wien, 4. November 2022) In der vierten Verhandlungsrunde fĂŒr den Kollektivvertrag der Metalltechnischen Industrie (MTI) konnte heute Nacht eine Einigung erzielt werden. Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: âWir haben heute im Interesse des sozialen Friedens in Ăsterreich mit den Gewerkschaften einen Abschluss fĂŒr die 137.000 BeschĂ€ftigten in unserer Branche vereinbart. Die IST-Löhne und -GehĂ€lter steigen im Durchschnitt um 7,44 %. Das ist eine Anerkennung fĂŒr die Leistungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir sichern so ihre Kaufkraft, nehmen aber auch RĂŒcksicht auf die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Unternehmen.â
Der KV-Abschluss besteht aus den folgenden Bausteinen:
- Die prozentuelle Erhöhung der IST-Löhne und -GehÀlter um 5,4 %, dazu kommt ein Fixbetrag von 75,- Euro, das bedeutet im Schnitt und sozial gestaffelt eine Erhöhung von 7,44 %.
- Die KV-Löhne und -GehĂ€lter werden in der Grundstufe um 7 % erhöht, die VorrĂŒckungswerte bleiben unverĂ€ndert.
- Zulagen und AufwandsentschÀdigungen werden ebenso um 7 % erhöht.
- Bei den Lehrlingseinkommen gibt es eine dreijĂ€hrige Regelung, die bis 2024 zu einer Erhöhung der Entgelte im 1. Lehrjahr auf 1.050,-, im 2. Lehrjahr auf 1.270,-, im dritten Lehr-jahr auf 1.625,- und im 4. Lehrjahr auf 2.110,- Euro fĂŒhrt.
Einmalzahlungen, die mittels der extra geschaffenen gesetzlichen Regelung der Bundesregierung fĂŒr diesen Zweck gĂ€nzlich steuerfrei gewesen wĂ€ren, sind von den Gewerkschaften kategorisch abgelehnt worden.
Christian Knill: âWir stehen vor sehr schwierigen wirtschaftlichen Zeiten. Der Krieg in der Ukraine wird weiterhin fĂŒr eine angespannte Situation bei den Energiepreisen und der allgemeinen Teuerung sorgen, der Abschwung hat auch unsere Branche erreicht. Umso wichtiger ist es, dass wir einen Abschluss erzielen konnten und die Betriebe damit Planungssicherheit bekommen. UnverstĂ€ndlich ist fĂŒr uns nach wie vor, dass die Gewerkschaften das Angebot von steuerfreien Einmalzahlungen nicht angenommen haben, denn dies hĂ€tte den BeschĂ€ftigten einen noch deutlicheren Reallohnzuwachs gebracht. Das ist tatsĂ€chlich als fahrlĂ€ssig zu bezeichnen und gegen die Interessen der BeschĂ€ftigten. Die Sozialpartner sind in Zukunft besonders gefordert, die WettbewerbsfĂ€higkeit der Industrie zu sichern.â
Ăber die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie ist Ăsterreichs stĂ€rkste Branche. Ăber 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und GieĂerei bilden das RĂŒckgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelstĂ€ndisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist fĂŒr ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind WeltmarktfĂŒhrer und âHidden Championsâ. Die Metalltechnische Industrie beschĂ€ftigt direkt mehr als 137.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 ArbeitsplĂ€tze in Ăsterreich. Sie erwirtschaftete 2021 einen Produktionswert von rund 43,8 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen FachverbĂ€nde Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie GieĂereiindustrie, zĂ€hlt zu den gröĂten Wirtschafts- und ArbeitgeberverbĂ€nden Ăsterreichs und ist eine eigenstĂ€ndige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Ăsterreich.
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