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KV-Verhandlungen 2013

Kollektivvertrag 2013


Kollektivvertrag 2013


FMMI: Kollektivvertrag nach fünfter Verhandlungsrunde fixiert

Maschinenbauer erzielen Durchbruch bei Arbeitszeitthema

Wien, 28. 10. 2013 – Die fünfte Runde der KV-Verhandlungen endete mit einem KV-Abschluss der Maschinen & Metallwaren Industrie. Das vereinbarte Paket besteht aus zwei wesentlichen Teilen: einer gestaffelten Anhebung der Löhne und Gehälter von durchschnittlich 2,8 % und einem verbindlichen Fahrplan zur Detaillierung eines neuen, zeitgemäßen Arbeitszeit-Modells für die Branche. Diese eigenständige Branchenlösung bedeutet für den FMMI einen Durchbruch bei der dringend nötigen Flexibilisierung der Arbeitszeit.

Nach fünf Verhandlungsrunden konnten sich die Sozialpartner auf ein KV-Paket für die Branche der Maschinen & Metallwaren Industrie, gültig ab 1.11.2013, einigen:

1. Die KV- und Ist-Löhne bzw. -Gehälter der Branche werden gestaffelt erhöht: Von 2,5 % in der höchsten Einstufungsgruppe K bis 3,2 % in der Gruppe A (bei den Mindestlöhnen bzw. -gehältern in der jeweils niedrigsten Einstufung). Durchschnittlich beträgt die Erhöhung damit 2,8 %. Die Erhöhung bei Zulagen und Aufwandsentschädigungen beträgt 2,1 %, bei den Lehrlingsentschädigungen 2,85 %.
2. Zum Thema Arbeitszeitflexibilisierung (Stichwort „Zeitkonto“) wurde folgende Vereinbarung getroffen: Im neuen Kollektivvertrag ist ein verbindlicher Fahrplan für die Formulierung eines neuen Arbeitszeit-Modells fixiert. Es werden umgehend, heuer noch beginnend, Verhandlungstermine fixiert, um bis längstens 30. Juni 2014 die Neugestaltung der kollektivvertraglichen Arbeitszeitverteilung unter neuen Rahmenbedingungen zu finalisieren. Das Modell soll einfach administrierbar sein und auf betriebliche Notwendigkeiten wie Konjunkturzyklen, kurzfristige Auftragsschwankungen und Kosten eingehen.
Der Fahrplan räumt ausreichend Zeit ein, um der Komplexität des Themas gerecht zu werden, gewährleistet aber gleichzeitig, dass das Arbeitszeitmodell noch vor den nächsten KV-Verhandlungen implementiert ist.

„Wir sind mit diesem Ergebnis zufrieden. Dieser Lohn- und Gehaltsabschluss ist gerade noch vertretbar. Beim Thema Arbeitszeit sind wir außerdem einen Riesenschritt weiter gekommen“, erklärt Christian Knill, Obmann des FMMI. Im Unterschied zu den unverbindlichen Absichtserklärungen der letzten Jahre hat der FMMI heuer einen im KV festgehaltenen Fahrplan mit einem verbindlichen Stichtag vereinbart. „Damit können wir für unsere Mitglieder innerhalb des nächsten halben Jahres eine allgemein akzeptierte Branchenlösung für das immer brennendere Auslastungsthema erarbeiten und als FMMI eine jahrelang heftig diskutierte Standortfrage lösen“, so Knill abschließend.

Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2012 gemeinsam einen Produktionswert von 34,6 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit über 1.200 Unternehmen und rund 120.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu sichern.

Rückfragen:
Dr. Berndt-Thomas Krafft, Fachverband MASCHINEN & METALLWAREN Industrie
Wiedner Hauptstraße 63, A-1045 Wien
Telefon +43 (0)5 90 900-3482
E-Mail krafft@fmmi.at


FMMI an Gewerkschaften: Es geht um Arbeitsplätze, Streik ist keine Lösung

Tausende Jobs durch überzogene KV-Forderungen und Auftragsminus bedroht

Wien, 23. 10. 2013

Die Maschinenbauer haben in der 4. Runde eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,3 % angeboten. Umso weniger versteht der FMMI die Weigerung der Gewerkschaften, zu einem Abschluss zu kommen. Ohne deren Gesprächsbereitschaft zu Arbeitszeitthemen und entsprechenden eigenständigen Lösungen wird sich die Maschinen- und Metallwarenindustrie im internationalen Wettbewerb nicht mehr behaupten können. Die aktuellen Auftragseinbrüche in Kombination mit den überzogenen und realitätsfremden Gewerkschaftsforderungen würden ein Loch von über 800 Millionen Euro in den Betriebskassen bedeuten und damit tausende Arbeitsplätze bedrohen.

„Wir sind heute den Gewerkschaften mehrere große Schritte entgegen gekommen. Diese haben sich allerdings keinen Millimeter bewegt. Unser Angebot: Eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,3 % - inklusive der Anhebung der KV-Einstiegsentgelte und Lehrlingsentschädigungen. Damit liegen wir deutlich über der aktuellen Inflation von 1,7 %. Auf die Forderungen zum alternsgerechten Arbeiten und zu den Rauchpausen hätten wir im Interesse einer Einigung für heuer verzichtet. Das unter der Prämisse, dass wir gleichzeitig mit einem Lohn- und Gehaltsabschluss einen verbindlichen Fahrplan zu einer eigenständigen Zeitkonto-Lösung für unsere Branche fixieren. Aber die Gewerkschaften wollten offenbar unbedingt die Eskalation. Das sieht man auch daran, dass schon vor dieser Verhandlungsrunde wieder Betriebsversammlungen für die nächsten Tage angesetzt wurden und nun Streiks im Raum stehen“, fasst Obmann Christian Knill die Position des FMMI zusammen.

Er betont, dass faire Verhandlungen aus Geben und Nehmen bestehen, aus Lösungen für beide Seiten. Ohne vernünftigen Interessensausgleich würden die KV-Verhandlungen zum einseitigen Diktat verkommen: „Wir haben dem Wunsch der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach mehr Geld Rechnung getragen und ein gutes Angebot gemacht. Im Gegenzug brauchen wir Arbeitgeber ein Instrument, um Schwankungen und vor allem längere Unterauslastungsperioden abzufedern. Das ist für uns eine elementare Standortfrage. Die Behauptungen der Gewerkschaften, dass damit Überstundenzuschläge künftig entfallen sollen, stimmen nicht.“ Außerhalb der täglich möglichen Normalarbeitszeit und bei Überschreiten des vorgeschlagenen Zeitkontos fallen weiterhin Überstunden mit Zuschlägen an.

Dem Beharren der Gewerkschaften auf Wiederaufnahme der ehemaligen Sechser-Verhandlungsrunde erteilt der FMMI-Obmann eine klare Absage: „Unsere Branche hat ihre eigenen Bedingungen, die müssen im KV berücksichtigt werden. Wir sind die Spezialisten, die mit hohem Personalaufwand Kleinstserien und Einzelanfertigungen für internationale Märkte produzieren. Und wir sind zum größten Teil langfristig planende Familienbetriebe, die in die Zukunft ihrer Unternehmen investieren. Wir sind bereit, fair zu verhandeln, aber unsere Lösungen können nicht von anderen Branchen abhängen.“

Der FMMI sieht sein KV-Paket als Win-Win-Win-Vorschlag: Mehr Sicherheit trotz Auftragsschwankungen für die ArbeitnehmerInnen und Unternehmen und ein fairer Lohnabschluss. Der Kollektivvertrag beinhaltet aus gutem Grund unterschiedlichste Bereiche, die gewerkschaftliche Reduktion auf Prozente ist deshalb für den FMMI eine traurige Themenverfehlung.

Warum der MMI das Thema Arbeitszeit so wichtig ist
Die Mitglieder der Maschinen- und Metallwarenindustrie (MMI) stehen immer häufiger vor der Situation, dass sie ihre MitarbeiterInnen nicht auslasten können. Die Vorteile des dazu vom FMMI vorgeschlagenen Arbeitszeitkontos liegen auf der Hand. Den ArbeitnehmerInnen bringt es einen Stundenzeitpuffer ohne laufende Entgelteinbußen, quasi eine Versicherung für schlechte Zeiten. Das dient auch der Stabilisierung der Beschäftigung auf höchstem Niveau. Betriebe, die bereits Arbeitszeitvereinbarungen mit dem Betriebsrat haben, sind nicht betroffen.

„Wir hatten in der Vergangenheit schon zweimal die Zusage der Gewerkschaften, dass wir dazu gemeinsam ein Modell entwickeln. Das fordern wir jetzt ein. Unsere Industrie kann es sich nicht leisten, länger durch die Retro-Politik der Gewerkschaften Zeit zu verlieren und im internationalen Wettbewerb weiter zurückzufallen“, so Knill.

Was der heutige Abbruch der Verhandlungen bedeutet
Zunächst einmal bedeutet der Abbruch, dass sich vorläufig nichts ändert. Der laufende Kollektivvertrag gilt, bis ein neuer vereinbart ist. Das heißt, die Löhne und Gehälter bleiben auf dem bestehenden Niveau. „Die sture Haltung der Gewerkschaft in Kombination mit den Auftragseinbrüchen in unserer Branche ist allerdings eine gefährliche Zeitbombe“, warnt Knill. „Die Lohn- und Gehaltsforderungen der Gewerkschaften würden über 300 Millionen Euro kosten, die Ertragsausfälle aufgrund von Auftragseinbrüchen summieren sich 2013 auf über 280 Millionen. Rechnet man noch das Arbeitszeitforderungspaket der Gewerkschaften dazu, kommen wir auf ein Loch von über 800 Millionen in den Kassen unserer Betriebe. Das gefährdet tausende Arbeitsplätze!“

Der FMMI sieht die angekündigten Streiks sehr kritisch und weist darauf hin, dass diese jeden Betrieb eine Menge Geld kosten. Geld, das für Investitionen, aber auch Lohnerhöhungen fehlen würde. Er ruft die Gewerkschafter daher auf, möglichst rasch wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Fachverband steht für eine Fortsetzung der Gespräche jederzeit zur Verfügung.

Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2012 gemeinsam einen Produktionswert von 34,6 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit über 1.200 Unternehmen und rund 120.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu sichern.

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Dr. Berndt-Thomas Krafft, Fachverband MASCHINEN & METALLWAREN Industrie
Wiedner Hauptstraße 63, A-1045 Wien
Telefon +43 (0)5 90 900-3482
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Weitere Informationen des FMMI zur 4. KV-Verhandlungsrunde: Grafik zur Reihe „Fakten statt Mythen“

Wien, 21. 10. 2013 – Der FMMI hält noch einmal fest: Mit dem Angebot von + 2 % auf Löhne und Gehälter würden die Arbeitgeber die Inflation der kommenden Monate – auf die sich die derzeitige KV-Runde schließlich bezieht – sehr wohl abdecken.

 

Und das, obwohl die Betriebe weder für die Inflationsentwicklung verantwortlich sind, noch sie in irgendeiner Weise beeinflussen können. Sie sind ebenso davon betroffen, wie jeder einzelne Arbeitnehmer. Und: Was ausbezahlt werden kann, muss erst verdient werden.

 

Ein Bild sagt dazu mehr als 1000 Worte: Die beiliegende Grafik zeigt, wie sehr sich die dafür ausschlaggebende Produktivität – die 2013 ins Negative abgerutscht ist - und die Lohnabschlüsse der Maschinen & Metallwaren Industrie auseinander entwickelt haben.

 

Die Löhne und Gehälter sind um fast 40 % stärker gestiegen als die Produktivität, die die Gewerkschaften so gerne für ihre Benya-Formel heranziehen.

Grafik_Abschlüsse_Produktivität

 

Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2012 gemeinsam einen Produktionswert von 34,6 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit über 1.200 Unternehmen und rund 120.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu sichern.

 

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Informationen des FMMI zur 4. KV-Verhandlungsrunde:

Fakten, die auch laute Demonstrationen nicht übertönen können

Wien, 21. 10. 2013

Morgen, Dienstag, gehen der FMMI und die Gewerkschaften in die vierte KV-Runde. Die Begleitmusik ist schrill: Die Gewerkschafter versuchen die Verhandler der Maschinenbauer unmittelbar vor dieser Runde durch Betriebsversammlungen und Demonstrationen bei deren Betrieben persönlich einzuschüchtern. Die Mitarbeiter in den Betrieben werden mit Falschmeldungen verunsichert. Der FMMI appelliert an die Gewerkschaften, anstelle von Drohgebärden Verantwortungsbewusstsein zu zeigen und sich mit der Realität in den Betrieben auseinanderzusetzen.

Seit der Vorwoche organisieren PRO-GE und GPA-djp Betriebsversammlungen in ausgewählten Betrieben der Maschinen & Metallwaren Industrie. Heute werden Demonstrationszüge zu den Firmen der beiden KV-Verhandler und des Obmanns des FMMI veranstaltet. Betriebsräte und Funktionäre aus ganz Österreich werden mobilisiert, um Druck auf die Repräsentanten des Fachverbands zu machen.

„Wir sind die Machtdemonstrationen der Gewerkschaften gewohnt, akzeptabel finde ich sie in dieser persönlichen Form nicht“, meint FMMI-Obmann Knill. „Es ist völlig in Ordnung, dass Betriebsversammlungen abgehalten werden, um die Belegschaft über ihren Standpunkt zu informieren. Die Gewerkschafter können auch gerne Beitrittsformulare und Broschüren zur Mitgliederwerbung verteilen. Aber es werden uns Dinge unterstellt, die wir nie gesagt haben. Und dass unsere Verhandler, die ehrenamtlich die Zukunft der Branche verhandeln, jetzt persönlich bei ihren Betrieben unter Druck gesetzt werden, ist letztklassig und bricht mit jeder Tradition der Sozialpartnerschaft. Wir rufen die Gewerkschaften auf, gemeinsam vernünftige Lösungen am Verhandlungstisch zu diskutieren, im Sinne der Branche und für sichere Arbeitsplätze.“

Mythen & Fakten
• Zum Vorwurf, dass die Überstundenzuschläge wegfallen sollen, erklärt der FMMI-Obmann, dass extreme Auftragsschwankungen und Unterauslastung heute eines der größten Probleme der Branche sind. Der Fachverband hat deshalb ein Zeitkontomodell entwickelt, das Konjunkturhochs intelligent nutzt, um Ausgleichsstunden innerhalb eines in den Betrieben zu vereinbarenden Rahmens anzusammeln. Diese können die Arbeitnehmer ohne Lohneinbußen abbauen, wenn es zu wenig Arbeit gibt. Dazu soll das bestehende, im KV bereits geregelte, Bandbreiten-Modell besser genutzt werden. Die Normalarbeitszeit soll nicht angehoben werden, Überstundenzuschläge werden natürlich weiterhin bezahlt. Das Zeitkonto ist so auch als Kündigungsschutz konzipiert und ermöglicht es den Unternehmen, trotz unberechenbarer Konjunktur mit einem hohen Mitarbeiterstand zu arbeiten.

• Zur Mindestlohndebatte hält der FMMI fest, dass das kein Thema der Branche ist. Die KV-Einstiegsgehälter liegen mit € 1.636,- brutto schon weit darüber und auch deutlich über jenen anderer Branchen. Diese niedrigste Einstufung betrifft weniger als 1 % aller Beschäftigten der Branche. Zum Vergleich: Angestellte im Metallgewerbe steigen mit € 1.251,- ein.
Die durchschnittlichen Monatslöhne der MMI liegen bei rund 2.700,- Euro, Angestellte verdienen rund € 4.000,-. Die Überzahlung in der MMI beträgt durchschnittlich rund 20 %. Aufgrund des hohen Lohn- und Gehaltsniveaus der 120.000 Beschäftigten der Branche wirken sich Erhöhungen der Ist-Löhne massiv aus. Die vom FMMI angebotene Erhöhung um 2 % würde über 170 Millionen Euro zusätzlich kosten.

Inflation & Kaufkraft: Die Branche rechnet für 2013 mit über 280 Millionen Euro an Ertragsausfällen aufgrund sinkender Aufträge. Umso weniger kann der FMMI daher das beliebte Killerargument „Kaufkraft“ als Grund für eine überzogene Lohnrunde gelten lassen. Aufgrund der hohen Steuern und Lohnnebenkosten verdient vor allem der Staat, während dem Arbeitnehmer im Durchschnitt weniger als die Hälfte übrig bleibt. Hingegen müssen die Betriebe für jeden Euro, den sie ihren Mitarbeitern mehr bezahlen, noch einmal 1,50 Euro an den Staat abliefern.

„Das muss ja auch erwirtschaftet werden können – und danach sieht es angesichts unserer Auftragslage und der negativen Produktivität momentan nicht aus“, so Knill und ergänzt: „Würde man heute den KV nach der traditionellen Benya-Formel berechnen und dabei die September-Inflationsrate anlegen, käme man auf eine rechnerische Erhöhung um 1,6 %. Nimmt man die Jahresinflationsprognose, ergäbe die Erhöhung nach Benya 1,9 %. Die Forderungen der Gewerkschaften würden Erhöhungen von bis zu 6 % bedeuten. Das wäre ein Bärendienst an den Arbeitnehmern, der zwangsläufig unzählige Arbeitsplätze kosten würde - und das in Zeiten der höchsten Arbeitslosenquote seit Jahren. Die Gewerkschaften sind offenkundig auf diesem Auge blind.“

Knill sieht daher die Demonstrationszüge und Betriebsversammlungen auch als Gelegenheit für die Arbeitgeber, den Teilnehmern die Ziele und Verhandlungsinhalte des FMMI auseinanderzusetzen. Er erinnert daran, dass die Unternehmen mit nie dagewesenen Konjunkturschwankungen, sinkenden Aufträgen und niedrigeren Erträgen kämpfen. Eine schwierige Ausgangslage, wenn es angesichts der erschreckenden Beschäftigungsentwicklung in Österreich vor allem darum gehen muss, um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen.

„Die Gewerkschafter haben bei der Interpretation unseres Beschäftigungssicherungspakets viel Phantasie bewiesen und Unterstellungen produziert. Es wäre Zeit, dass sie sich dafür einsetzen, gemeinsam mit uns Lösungen für unsere Branche zu entwickeln. Bisher habe ich keinen Vorschlag gehört, wie sie Jobs sichern wollen. Das bleibt offenbar uns überlassen“, so Knill.

Kennzahlen der Branche

Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2012 gemeinsam einen Produktionswert von 34,6 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit über 1.200 Unternehmen und rund 120.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu sichern.

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Dr. Berndt-Thomas Krafft, Fachverband MASCHINEN & METALLWAREN Industrie
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FMMI nimmt Stellung zum Stand der KV-Verhandlungen

Wien, 17. 10. 2013 - Verschiedene Aussagen und angekündigte Aktionen der Gewerkschaften machen es wieder einmal nötig, dass der FMMI einiges richtigstellt. Das Wichtigste kurz zusammengefasst:

@Inflation:
Die Inflationsrate in Österreich sinkt konstant. Im September betrug sie laut Statistik Austria nur noch 1,7 %. Das bestätigt unsere Verhandlungsposition, weil wir Lohnerhöhungen für die Zukunft verhandeln. Es ist also widersinnig, eine alte Inflationsrate heranzuziehen, denn die Betriebe müssen die Löhne erst erwirtschaften. Die aktuelle Forderung der Gewerkschaften würde bis zu 6 % mehr bedeuten. Eine derart verantwortungslose Forderung hat es in der Geschichte der Sozialpartnerschaft noch nicht gegeben.
Noch dazu ist die Produktivität in Österreich ins Negative gerutscht. Würde man heute den KV nach der traditionellen Benya-Formel (=Inflation plus den halben Wert des gesamtwirtschaftlichen Produktivitätszuwachses) berechnen und dabei die derzeitige Inflationsrate anlegen, käme man auf eine rechnerische Erhöhung um 1,6 %.

@Kaufkraft:
Die Forderung der Gewerkschaften, dass die Unternehmen als einzige die Kaufkraftverluste der Arbeitnehmer ausgleichen sollen, ist Realitätsverweigerung und eine Attacke auf die Arbeitgeber. An jeder Erhöhung verdient vor allem der Staat über Steuern und Lohnnebenkosten. Für jeden Euro, den ein Arbeitnehmer zusätzlich erhält, zahlt der Arbeitgeber dem Staat noch einmal 1,50 Euro.
Zusammengefasst: Die Unternehmen stellen die Arbeitsplätze und zahlen hohe Steuern. Die Preise für ihre Produkte sinken wegen des harten internationalen Wettbewerbs. Gleichzeitig sacken die Auftragseingänge ab, weil Maschinen und Metallwaren in einer kriselnden Weltwirtschaft weniger gebraucht werden. Unsere Firmen zahlen Spitzenlöhne und -gehälter und halten ihre Mitarbeiter, obwohl ihre Produktivität darunter leidet. Trotzdem sollen sie NOCH MEHR bezahlen, und zwar vor allem dem Staat. Das würde zwangsläufig Jobs kosten. Wir schlagen vor, Herr Wimmer nützt endlich sein Nationalratsmandat, um sich für eine Senkung der Lohnnebenkosten einzusetzen. Das hilft den Menschen in den Betrieben, denn nur wenn den Unternehmen Erträge übrigbleiben, können sie investieren und auch in Zukunft Beschäftigung sichern. Was er jetzt gemeinsam mit Herrn Proyer betreibt, ist Arbeitsplatzvernichtung und ein schlechter Dienst an den Gewerkschaftsmitgliedern.

@Mindestlöhne:

Die MMI zahlt wesentlich höhere Löhne und Gehälter als die meisten anderen Branchen der Industrie, Handel oder Gewerbe. Die Mindestlohn-Diskussion ist die nächste Nebelgranate der Gewerkschaften. Es geht um KV-Löhne – die bei uns kaum zur Anwendung kommen, weil praktisch immer überzahlt wird, und zwar um durchschnittlich 20 %.
Die Fokussierung der Gewerkschaften ist also wieder reiner Populismus und geht völlig an der Realität vorbei. Die vom FMMI angebotene Erhöhung um 2 % würde beim Lohn- und Gehaltsniveau der 120.000 Beschäftigten die Branche über 170 Millionen Euro kosten. In einer Zeit, in der die Aufträge und Erträge sinken!

@Betriebsversammlungen bzw. Aktionen vor ausgewählten Betrieben
Die Gewerkschaft hat schon vor der 3. Verhandlungsrunde, bei der wir einen Abschluss machen wollten, Betriebsversammlungen und Demonstrationen angekündigt. Und zwar vor allem in den Betrieben des Verhandlungsteams des FMMI. Verstehen die Herren Wimmer und Proyer es als gelebte Sozialpartnerschaft, wenn sie versuchen, ausgerechnet diejenigen persönlich einzuschüchtern, die sich für Lösungen einsetzen? Wir lassen uns nicht in Geiselhaft nehmen. Die laufenden Betriebsversammlungen sehen wir als gute Gelegenheit, um den Betriebsräten unser Beschäftigungssicherungspaket direkt zu erklären – ohne den Zerrfilter der obersten Gewerkschafter, die polemisieren, während wir ihre Arbeit tun und um Jobs kämpfen.

Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2012 gemeinsam einen Produktionswert von 34,6 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit über 1.200 Unternehmen und rund 120.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu sichern.

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Auch die 3. KV-Runde endete ohne Ergebnis, am 22.10. geht es weiter

Wien, 15. 10. 2013 – Nach der Unterbrechung der 3. KV-Verhandlungsrunde von FMMI und Gewerkschaften warnen die Maschinenbauer davor, weiter an der Realität vorbei zu verhandeln: Betriebe, die unter sinkenden Erträgen leiden und trotzdem ihre Mitarbeiter halten wollen, können die überzogenen Forderungen der Gewerkschaften nicht stemmen. Der FMMI appelliert erneut an die Gewerkschaften, Augenmaß und Realitätssinn zu beweisen.

„Wir bedauern es sehr, dass die Gewerkschaften entgegen ihrer Ankündigung offenbar nicht an einer Einigung interessiert sind. Sie hatten schon in den Tagen vor der heutigen Verhandlungsrunde in vielen Betrieben Maßnahmen angekündigt. Daher gehen wir davon aus, dass das geplant war. Wir haben sowohl ein finanzierbares Angebot für Lohn- und Gehaltsforderungen, als auch sehr konkrete Vorschläge zum Rahmenrecht vorgelegt. Letztere wollen die Gewerkschaften aber weiterhin nur diskutieren, wenn die frühere Sechser-Verhandlungsrunde wiederbelebt wird. Statt ernsthafter Verhandlungen zu wichtigen Themen gibt es wieder die alte Diskussion um Formalia. Das kann sich der Standort nicht leisten!“ erklärt Knill.

Die Maschinen & Metallwaren Industrie kämpft anders als früher damit, dass ihre 120.000 Mitarbeiter wegen der extremen Auftragsschwankungen immer öfter nicht ausgelastet werden können. Die Rechnung geht sich für die Betriebe die hart um jeden Auftrag im internationalen Wettbewerb kämpfen müssen, nicht aus.

Der FMMI fordert daher, dass die Mitarbeiter in Zukunft eine bestimmte Anzahl an Stunden auf ein Zeitkonto legen können, damit sie bei Flaute einen Vorsorgepolster haben. Wenn die Stunden auf dem Zeitkonto nicht aufgebraucht werden, sollen Stunden, die über dem 38,5-Stunden-Schnitt liegen, nach einer im Betrieb vereinbarten Frist als Überstunden ausbezahlt werden.

Auch das alternsgerechte Arbeiten muss schon allein aufgrund der demographischen Entwicklung diskutiert werden. Das entspricht nicht nur dem Wunsch zahlreicher Mitarbeiter – angesicht des steigenden Durchschnittsalters in den Betrieben sieht der FMMI zunehmenden Handlungsbedarf.

Arbeitsplätze zu riskieren ist kein Beitrag zur Sozialpartnerschaft
Eine einfache Kostenrechnung des FMMI zu den KV-Verhandlungen 2013 zeigt, dass Augenmaß und Realitätssinn dringend angebracht wären. Knill: „Unsere Betriebe melden Auftragseinbrüche von rund 4 %. Gleichzeitig fordern die Gewerkschaften überzogene Lohn- und Gehaltserhöhungen. Zusätzlich werden neue Zuschlägen für Tätigkeiten gefordert, die bereits jetzt extra abgegolten werden.“

Zum heiß diskutierten Thema „Rauchpausen“ verweist der FMMI-Obmann auf zunehmenden Unmut in den Betrieben wegen der Ungleichbehandlung von Rauchern und Nichtrauchern. Neben diesem Fairness-Aspekt sei aber auch das Thema Gesundheitsförderung zu berücksichtigen. „Die Unternehmen investieren viel in Arbeitsgesundheit – darauf drängen ja auch die Gewerkschaften. Dass dann ausgerechnet das Rauchen noch von den Betrieben bezahlt werden soll und Nichtraucher benachteiligt werden, scheint noch absurder, wenn der Gesetzgeber gleichzeitig immer strengere Schutzvorschriften erlässt“, so Knill.

Das KV-Paket des FMMI
Der FMMI hat heute eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,0 % angeboten, um die Inflationsrate - aktuell 1,8 % - abzudecken. „Mehr können wir jetzt nicht versprechen – die fetten Jahre sind vorbei. Und wir können die Erhöhung nur in Verbindung mit dem Rahmenrecht diskutieren. Das ist eine Überlebensfrage für viele unserer Mitglieder und mittelfristig auch für den Standort.
Es geht nicht um Klassenkampf, sondern um den gemeinsamen Kampf um Arbeitsplätze. Ich hoffe immer noch, dass die Gewerkschaften am 22. Oktober konstruktiv verhandeln. Wir sitzen am Tisch“, bekräftigt Knill das Bekenntnis des FMMI zur Sozialpartnerschaft.

Die einzelnen Verhandlungspunkte des FMMI-KV-Paket 2013 finden Sie hier:

www.ots.at/presseaussendung/OTS_20131014_OTS0019/fmmi-kv-ist-das-werkzeug-der-sozialpartner-und-keine-waffe

Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2012 gemeinsam einen Produktionswert von 34,6 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit über 1.200 Unternehmen und rund 120.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu sichern.

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FMMI: KV ist das Werkzeug der Sozialpartner und keine Waffe

Wien, 14.10.2013

In der 3. Runde muss es um Arbeitsplätze gehen, nicht um Mitglieder-Werbung

(OTS) Morgen, Dienstag, findet die dritte KV-Runde von FMMI
und Gewerkschaftern statt. Die Maschinenbauer werden dabei ihr
Forderungsprogramm erneut erläutern. Dass dies nötig ist, zeigen die
Behauptungen der Gewerkschaften, die den Arbeitgebern unter anderem
unterstellen, das Arbeitszeitgesetz brechen zu wollen. Die hohe
Tarifforderung der Gewerkschaften beweist außerdem, dass diese die
immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen der Branche ignorieren
und offenbar in Kauf nehmen, Arbeitsplätze zu gefährden. Einmal mehr
fordert der FMMI daher Augenmaß, Realitätssinn und den Verzicht auf
Unwahrheiten.

Geht es nach dem Fachverband der Maschinen & Metallwaren
Industrie, bringt der 15. Oktober die letzte KV-Verhandlungsrunde für
2013. Offene Themen gibt es aber noch zur Genüge.
Die Gewerkschaftsforderung nach Lohn- und Gehaltserhöhungen von
3,4 % oder mindestens 100 Euro wertet der FMMI eher als Sprengsatz
für den Produktionsstandort Österreich denn als konstruktiven
KV-Vorschlag. Obmann Christian Knill betont, dass der Prozentsatz
sich weder an der realen Inflationsentwicklung noch an den
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen orientiere. Auch wenn es
erfreuliche Ausreißer nach oben gibt, kämpfen viele Betriebe mit
sinkenden Erträgen und enormen Auftragsschwankungen.
"Wir verkaufen unserer Produkte am Weltmarkt und müssen
konkurrenzfähige Preise verlangen. Gleichzeitig investieren wir in
Innovation und Akquise. Arbeit gibt es, wenn es uns gelingt, Aufträge
zu bekommen", so FMMI-Obmann Christian Knill, der einmal mehr betont,
dass die Gewerkschaften endlich verstehen müssten, wie die Branche
arbeitet: "Es gibt keine gottgegebene Vollauslastung in unserer
Industrie. Werden zum Beispiel keine LKW nachgefragt, braucht auch
keiner die Motorenbestandteile, die bei uns erzeugt werden. Steigt
die Nachfrage wieder und bietet ein chinesisches, indisches oder
griechisches Unternehmen gleich gute Qualität billiger an, bekommen
wir den Auftrag auch nicht. Dann haben wir keine Auslastung, müssen
aber weiterhin Löhne und Gehälter bezahlen."

Die Betriebe der MMI schaffen und sichern nach wie vor
Arbeitsplätze in Österreich, indem sie als Innovationsführer neue
Produkte entwickeln und Marktnischen finden, immer häufiger in
Verbindung mit Auslandsexpansionen. "Das geht aber nur, wenn man
investieren kann, die Unternehmen müssen also Gewinne
erwirtschaften," so Knill, der einmal mehr darauf hinweist, dass -
anders als von den Gewerkschaftern permanent behauptet - die
größteneils mittelständischen Familienbetriebe in der Branche ihre
Gewinne eben nicht ausschütten müssen, sondern meist reinvestieren.

KV muss Auftragsschwankungen und Situation der Betriebe
berücksichtigen

Das Verhandlungspaket des FMMI behandelt vier Themenblöcke:
- Lohn- und Gehaltserhöhungen, die die wirtschaftliche Situation der
einzelnen Betriebe berücksichtigen.
- Das sinnvolle Wirtschaften mit der Normalarbeitszeit (38,5
Wochenstunden), sodass die massiven Auftragsschwankungen keine
Arbeitsplätze gefährden.
- Eine altersgerechte Arbeitszeitverteilung, von der ältere wie
jüngere ArbeitnehmerInnen profitieren können und die die
Einkommenskurve an die Bedürfnisse der Menschen anpasst.
- Die kollektivvertragliche Definition der Rauchpausen als
Unterbrechung der Arbeitszeit.
"Zocken und Drohungen bringen uns nicht weiter. Ich erwarte mir
von den Gewerkschaften auch, dass sie aufhören, die Menschen in den
Betrieben mit Horrormärchen zu verunsichern und die Arbeitgeber zu
diffamieren. Nichts anderes ist es nämlich, wenn sie behaupten, wir
hätten längere Normalarbeitszeiten gefordert. Wir wollen vielmehr ein
Modell vereinbaren, wie mit der Normalarbeitszeit von 38,5 Stunden
pro Woche so gewirtschaftet werden kann, dass Flauten für die
Betriebe nicht automatisch existenzbedrohend sind", gibt Knill die
Marschrichtung für die dritte Runde vor, von der er sich ein
konstruktiveres Verhandlungsklima als bisher erhofft. "Wir haben die
letzten Jahre immer deutlich über der Inflation abgeschlossen. Der
Spielraum heuer ist sehr überschaubar. Ein undifferenzierter hoher
Abschluss würde das mutwillige Riskieren von Arbeitsplätzen bedeuten.
Die anderen Forderungen der Gewerkschaften laufen auf bezahlte
Arbeitszeitverkürzung und zusätzliche Zuschläge für Tätigkeiten, die
schon extra bezahlt werden, hinaus. Das ist weder fair noch
finanzierbar."

Weitere Stellungnahmen zu Vorwürfen der Gewerkschaften zum Thema
Arbeitszeit:
www.ots.at/presseaussendung/OTS_20131003_OTS0010

Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die
gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den
Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren,
die im Jahr 2012 gemeinsam einen Produktionswert von 34,6 Milliarden
Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche
stellt mit über 1.200 Unternehmen und rund 120.000 Beschäftigten das
Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Oberstes
Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von
maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um
den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und
Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu
sichern.

Rückfragehinweis:
Dr. Hans-Paul Nosko
Fachverband MASCHINEN & METALLWAREN Industrie
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2013 kein Jahr für Machtdemonstrationen

Wien, 7.10.2013

Maschinenbauer mahnen Augenmaß und Realitätssinn bei KV-Verhandlungen ein

Der FMMI plädiert angesichts der neuesten WIFO-Zahlen für das erste Halbjahr 2013 auf sachliche KV-Verhandlungen. Die Produktion stagnierte auf niedrigem Niveau, die Auftragseingänge fielen signifikant. Weniger dramatisch ist hingegen die Inflationsentwicklung: Für 2013 werden 2 % prognostiziert, Tendenz weiter fallend.

„Im ersten Halbjahr gingen in unserer Branche um rund 4 % weniger Aufträge ein als im gleichen Zeitraum 2012. Das ist vor allem deshalb bedenklich, weil wir uns nach den massiven Einbrüchen 2008/2009 gerade erst wieder halbwegs erholt hatten“, erklärt FMMI-Obmann Christian Knill die Sorgen der Branche. „Da unsere Unternehmen die ganze Zeit über ihren hohen Belegschaftsstand gehalten haben und die Preise gleichzeitig gefallen sind, sind die finanziellen Spielräume der meisten jetzt ausgereizt“, fügt er hinzu.

Verärgert ist Knill über die Mär, dass die Eigentümer ‚sich schon an den Gewinnen bedient‘ hätten. Denn diese seien im Sinken. „Wir sind zum größten Teil eine mittelständische Branche mit über 80 % Familienunternehmen, die sehr langfristig denken und auf ihre Kapitalisierung schauen, damit sie in die Zukunft investieren können.“ Der immer härter werdende Preiskampf im internationalen Wettbewerb, hohe Lohn-, Energie- und sonstige Kosten in Österreich ließen immer weniger Spielraum für Investitionen, insbesondere in F&E. Damit drohe der Branche der Verlust der Innovationskraft, also ihres wichtigsten Wettbewerbsvorteils gegenüber Billiglohnländern.

Im Hinblick auf die weiteren KV-Verhandlungsrunden mit den Gewerkschaften und die angekündigte Prozentsatzforderung stellt Knill deshalb noch einmal klar: „Wir sind eine Branche, die überdurchschnittlich gut zahlt. Und jetzt ist nicht die Zeit für überzogene Tariferhöhungen und begleitende Stimmungsmache mit Horrorszenarien, die weder die Unternehmer wollen noch das Arbeitszeitgesetz zuließe. Wir wollen uns mit den Gewerkschaftern an den Tisch setzen und einen fairen und realistischen KV ausverhandeln, der die Zukunft der Betriebe und die Arbeitsplätze sichert und den Menschen ein gutes Leben ermöglicht. So verstehe ich gemeinsame Verantwortung.“ Aus seiner Sicht sei die mit +13,8 % im September erschreckend hohe Arbeitslosenrate in Österreich ein weiterer Beweis, dass man mit Augenmaß verhandeln müsse.

Als erfreulich bewertet der Fachverband die Inflationsentwicklung. Der Verbraucherpreisindex ist seit Monaten im Sinken begriffen, betrug im August schon nur mehr 1,8 %. In diesem Zusammenhang erläutert Knill, warum die Arbeitgeber bei den KV-Verhandlungen von einem niedrigeren Inflationswert ausgehen als die Gewerkschaften: Der Verbraucherpreisindex sinke seit Monaten und habe laut WIFO weiterhin fallende Tendenz. Die durchgerechnete Inflation des vergangenen Jahres, auf die sich die Gewerkschaften berufen, sei mit den KV-Erhöhungen von 2012/2013 bereits großzügig ausgeglichen worden, jetzt verhandle man für die Zukunft. Gleichzeitig mahnen sinkende Auftragseingänge zur Vorsicht. „Die Inflation ist eigentlich eine Kennziffer aus der Volkswirtschaft. Warum allein die Unternehmen – die ja meistens auch darunter leiden – dafür verantwortlich sein sollen, dass den Menschen mehr im Börsel übrig bleibt, ist deshalb nur schwer nachvollziehbar. Trotzdem ist es natürlich erfreulich, wenn die Inflation nicht zu viel von den Löhnen und Gehältern auffrisst. Da sie laut WIFO 2014 noch weiter sinken wird, sollte das bei den Arbeitnehmervertretern für Entspannung sorgen.“

Weitere Stellungnahmen zu Vorwürfen der Gewerkschaften zum Thema Arbeitszeit:

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20131003_OTS0010/sozialpartnerschaft-heisst-kv-verhandlungen-ohne-untergriffe

Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2012 gemeinsam einen Produktionswert von 34,6 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit über 1.200 Unternehmen und rund 120.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu sichern.

Rückfragen:
Dr. Hans-Paul Nosko, Fachverband MASCHINEN & METALLWAREN Industrie
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Sozialpartnerschaft heißt KV-Verhandlungen ohne Untergriffe

Wien, 3.10.2013

Richtigstellung des FMMI OTS0010 von PRO-GE und GPA-djp vom 2.10.2013

Der FMMI ist verwundert über die gestrige Aussendung des PRO-GE und GPA-djp. Die darin beschriebenen Szenarien entsprechen weder den Vorschlägen des FMMI, noch wären sie laut Arbeitszeitgesetz grundsätzlich möglich.

In ihrer heutigen Aussendung anlässlich der 2. KV-Verhandlungsrunde des FMMI unterstellen die Gewerkschaften dem Fachverband mehrere angebliche Forderungen, die ins Reich der Mythen gehören:

1. Der FMMI würde mit seinem Vorschlag der Gestaltung der Normalarbeitszeit auf Betriebsebene darauf abzielen, Schutzbestimmungen im Kollektivvertrag zu umgehen, um „10-12 Stunden tägliche Normalarbeitszeit“ und „50-60-Stunden-Wochen ohne Überstundenzuschläge“ zu erreichen.

2. Ein Beschäftigter mit derzeit durchschnittlich fünf Überstunden pro Woche würde mit dem Modell der Arbeitgeber zwischen 2.500 und 4.000 Euro weniger bezahlt bekommen.
Diese Behauptungen bzw. das Rechenbeispiel der Gewerkschaften sind eindeutig falsch. Die Normalarbeitszeit in der Maschinen- und Metallwarenindustrie beträgt 38,5 Stunden und wurde vom FMMI nicht in Frage gestellt.

Der Fachverband weist auch die Unterstellung, Schutzbestimmungen umgehen zu wollen, die übrigens im Arbeitszeitgesetz und nicht im KV geregelt sind, zurück.

Das Arbeitszeitgesetz lässt ein Szenario, wie es die Gewerkschaft erfunden hat, gar nicht zu. Es geht dem FMMI um die Möglichkeit, innerhalb eines bestimmten Zeitraums die Normalarbeitszeit umzuverteilen, da Aufträge und damit Arbeit immer unregelmäßiger anfallen. Sollte über die Normalarbeitszeit hinaus gehende Stunden nicht innerhalb eines bestimmten Durchrechnungszeitraums als Zeitausgleich konsumiert werden, würden natürlich Überstunden abgegolten. Der FMMI möchte die Betriebsräte im KV ermächtigen, mit der Geschäftsführung direkt die Rahmenbedingungen zur Verteilung der Normalarbeitszeit zu vereinbaren, damit vor Ort die beste Lösung für den jeweiligen Betrieb gefunden werden kann.
Dazu FMMI-Obmann Christian Knill: „Dieser Vorschlag wurde von unserem Team mehrfach erläutert und ist eigentlich nicht misszuverstehen. Wir zahlen jetzt Überstundenzuschläge und werden das natürlich auch in Zukunft tun. Uns außerdem zu unterstellen, dass wir etwas fordern, das dem Arbeitszeitgesetz zuwiderläuft, sollte sich eigentlich von selbst verbieten.“
Zum Thema Inflation meint Knill: „Wir orientieren uns dabei am Jahr 2013 – und das zeigt, dass die Inflation laufend sinkt. Wir verhandeln ja Erhöhungen für das kommende Jahr. Daher ist es nur logisch, auch die zukünftige Entwicklung abzubilden. Lohnerhöhungen basieren darüber hinaus auf der wirtschaftlichen Entwicklung der Branche, wie Produktivität und Auftragseingänge.“
Knill appelliert an die Gewerkschaften, sachlich zu bleiben und Aussagen nicht bewusst zu verdrehen.

Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2012 gemeinsam einen Produktionswert von 34,6 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit über 1.200 Unternehmen und rund 120.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu sichern.

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2. Verhandlungsrunde

FMMI legt Programm für Arbeitsplatz- und Standortsicherung vor, Gewerkschaften leider nicht gesprächsbereit

Wien, 1.10.2013

Der FMMI (Fachverband der Maschinen & Metallwaren Industrie) präsentierte in der heutigen zweiten Runde seiner diesjährigen KV-Verhandlungen ein Forderungsprogramm, das die Realität in den Betrieben im Fokus hat. Die Kernpunkte: Lohn- und Gehaltserhöhungen mit Augenmaß und Arbeitszeit-Vereinbarungen, die die Auftragslage berücksichtigen und altersgerechte Modelle zulassen. Eine Diskussion dieser Anliegen war aber leider bisher nicht möglich: Die Gewerkschaften konzentrierten sich erneut auf Forderungen, die den Standort weiter belasten würden.

„Unsere Branche kämpft mit einer sehr schwachen Konjunktur. Täglich werden neue Statistiken und Prognosen bekannt, die belegen, dass es für unsere Mitglieder im internationalen Wettbewerb immer schwieriger wird. Ihre finanziellen Spielräume haben sich massiv verkleinert, gleichzeitig müssen sie extrem flexibel agieren, um überhaupt Aufträge zu bekommen“, beschreibt FMMI-Obmann Christian Knill die Situation in seiner Branche. Er verweist auf sinkende Erträge und massive Auftragsrückgänge und ergänzt: „Wir wissen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen ganz wesentlichen Anteil am Erfolg haben – wir arbeiten ja jeden Tag in unseren Betrieben eng mit ihnen zusammen. Wir können nur verteilen, was wir gemeinsam verdient haben, sonst vernichten wir Arbeitsplätze. Die heutige Meldung, wonach die Arbeitslosigkeit in Österreich in diesem Monat um fast 14 % gestiegen ist, müsste die Gewerkschaften doch auch wach rütteln.“

„Leider aber war es auch heute nicht möglich, mit den Gewerkschaften darüber zu reden, wie wir Arbeitsplätze sichern können, den Standort wettbewerbsfähig halten und gute Lösungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fixieren. Statt dessen wurden uns wieder Forderungen auf den Tisch gelegt, die für die Unternehmen fast unabsehbaren Mehraufwand in der Verwaltung und enorme Zusatzkosten bedeuten würden“, erklärt Knill die Vertagung auf eine dritte Verhandlungsrunde Mitte Oktober.
Er fordert mehr Realitätssinn. Man müsse sich auf die Sicherung von Arbeitsplätzen konzentrieren, anstatt über Arbeitszeitverkürzungen und immer neue Belastungen für die Betriebe zu verhandeln.

Das Beschäftigungssicherungspaket des FMMI und die zugrundeliegenden Fragen

Eine Umfrage des IWI (Industriewissenschaftliches Institut) in der Maschinen- und Metallwarenindustrie im Sommer hat die großen Anliegen für 2013 aufgezeigt. Dementsprechend orientiert sich das heute präsentierte Forderungsprogramm des FMMI am übergeordneten Ziel Beschäftigungssicherung. Es umfasst vier Punkte, die eines gemeinsam haben: Sie tragen der Realität in der Wirtschaftswelt insgesamt und in den Betrieben Rechnung, zielen auf klare und faire ab und sind pragmatisch statt ideologisch.

  • Zum Thema Arbeitszeit führt der FMMI-Obmann ins Treffen: „Ohne Aufträge, die dann abzuarbeiten sind, wenn sie kommen, können die Betriebe ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weder beschäftigen noch in die Zukunft investieren. Ist es also vernünftig, wenn starre Arbeitszeitregeln es unmöglich machen, dass Unternehmen und ihre MitarbeiterInnen ihre Leistung dann erbringen, wenn sie gebraucht wird?
  • Die unterschiedlichen Bedürfnisse je nach Lebensalter stehen schon seit Längerem auf der Agenda des FMMI und hätten bereits seit den KV-Verhandlungen im Vorjahr behandelt werden sollen. Die Arbeitsgruppe dazu wurde aber bis heute nicht umgesetzt. Die Grundsatzfragen dabei: Ist es fair, dass leistungswillige BerufseinsteigerInnen oft deutlich weniger verdienen als ältere MitarbeiterInnen, obwohl sie sich erst ihr Leben aufbauen müssen? Ist es nicht sinnvoll, dass Ältere ihre Arbeitszeit reduzieren können, weil sie Freizeit einem höheren Einkommen vorziehen?
  • Ein weiteres wichtiges Thema, das schon in der ersten Runde besprochen wurde: Heute, da das Rauchen innerhalb von Betriebsgebäuden kaum mehr zulässig ist, sind Rauchpausen in vielen Betrieben zum Thema geworden. Sie fallen meist zusätzlich zu normalen Pausen an. Immer häufiger stellt sich also die Frage: Ist es fair, wenn RaucherInnen und NichtraucherInnen gleich entlohnt werden, aber ungleich viel arbeiten? „Wir möchten weiterhin die Branche sein, die sich gegen steigende Arbeitslosenzahlen stemmt und sehr gute Löhne und Gehälter zahlt. Gleichzeitig wollen wir intelligent mit der Arbeitszeit wirtschaften. Unser Ziel ist es, dass wir gute Leute anziehen und dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne in die Firma kommen, sich keine Sorgen um ihren Job machen müssen und auch leistungsfähig bleiben. Natürlich wollen wir auch in Zukunft in Österreich produzieren. Dazu gehören Fairness und Vernunft. Die bringen wir in die KV-Verhandlungen ein und erwarten von den Gewerkschaften dasselbe“, fasst Knill den Zugang des Fachverbands zu den KV-Verhandlungen zusammen.Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2012 gemeinsam einen Produktionswert von 34,6 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit über 1.200 Unternehmen und rund 120.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu sichern.



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KV-Verhandlungen 2013 des FMMI eröffnet

Beschäftigungssicherung steht für Arbeitgeber im Vordergrund

Wien, 24. 9. 2013

Seit 2012 verhandelt der Fachverband Maschinen & Metallwaren Industrie (FMMI) selbstständig und direkt den Kollektivvertrag für seine rund 1.200 Betriebe mit rund 120.000 Beschäftigten. Heute hat der FMMI seine diesjährigen KV-Verhandlungen mit den Gewerkschaften begonnen. Die Rahmenbedingungen für die Branche sind ungünstig: Das Jahr 2013 ist geprägt von sinkenden Erträgen, rückläufigen Aufträgen und immer schwierigerer Kundenakquise. In den kommenden Verhandlungen werden deshalb Augenmaß und Vernunft gefragt sein.

„In der Eröffnungsrunde geht es uns vor allem darum aufzuzeigen, wie es unserer Branche geht und vor welchen Herausforderungen sie steht. Nur so kann man abstecken, innerhalb welchen Rahmens verhandelt wird. Wir haben den Gewerkschaften heute daher die aktuellen Zahlen präsentiert – und die sind nun mal besorgniserregend“, so Veit Schmid-Schmidsfelden, Sprecher des FMMI.
Tatsächlich haben die ersten 5 Monate 2013 ein Minus bei den Auftragseingängen von gut 5 % gebracht, während die abgesetzte Produktion auf niedrigem Niveau stagniert bzw. leicht rückläufig war. Im Sommer führte das Industriewissenschaftliche Institut (IWI) eine Umfrage unter den Unternehmen der Maschinen und Metallwaren Industrie (MMI) durch, die zeigt, wie schwer die Branche sich im extrem harten internationalen Wettkampf trotz ihrer Leistungsfähigkeit tut. Die operativen Erträge gehen laut 45 % der Befragten zurück, während 60 % meinen, der Akquiseaufwand sei im Steigen. 27 % der Betriebe fürchten bereits, nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten zu können. „Die Märkte in Europa schrumpfen für unsere Produkte, die Betriebe müssen daher neue, immer weiter entfernte Märkte erschließen. Das ist teuer, aber letztendlich eine lebenserhaltende Maßnahme für den Produktionsstandort Österreich“, so Schmid-Schmidsfelden. Er betont erneut, dass gerade die mehrheitlich mittelständischen, extrem personalintensiven Familienunternehmen der MMI hohe Investitionen in den Betrieb sowie Forschung und Entwicklung tätigen. „Die Argumente der Gewerkschaften bezüglich hoher Gewinne und Dividenden oder überzogener Managergehälter sind eine Themenverfehlung. Diese sollen die Gewerkschaften gerne an jene Branchen richten, die es vielleicht angeht – wir sind es jedenfalls nicht. Was wiederum zeigt, warum wir selbstständig und direkt verhandeln müssen und auch in Zukunft werden“, erteilt Schmid-Schmidsfelden der Gewerkschaftsforderung nach Wiederaufnahme der Verhandlungsrunde der sechs Fachverbände eine klare Absage.

Was Arbeitsplätze sichert: Besonnenheit, Vernunft und Realitätssinn
Die in der heutigen Eröffnungsrunde präsentierten Gewerkschaftsforderungen werde man in den nächsten Wochen diskutieren. In diesem Zusammenhang appelliert der FMMI-Sprecher an die Gewerkschaften, am Verhandlungstisch auch mittel- und langfristig an die 120.000 Beschäftigen der Branche zu denken. Augenmaß und Vernunft seien gefragt, den Kollektivvertrag müsse man auch als gemeinsames Instrument der Sozialpartner sehen, um in schwierigen Zeiten möglichst viele Jobs in Österreich zu halten.

„Auch wenn die Gewerkschaften noch so sehr darauf pochen, wir fühlen uns nicht einer historisch gewachsenen Verhandlungsrunde verpflichtet, die es nicht mehr gibt, sondern unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Fairness ist uns wichtig, dazu gehört aber auch, dass wir Rahmenbedingungen schaffen, die realistisch sind und unsere Branche nicht zwangsläufig aus dem Wettbewerb nehmen und Jobs vernichten“, schließt Schmid-Schmidsfelden im Hinblick auf die nächste Verhandlungsrunde am 1. Oktober.

Österreichs Maschinen & Metallwaren Industrie - Veränderungen zum Vorjahr in Prozent


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Wissenswertes zum Start der KV-Verhandlungen des FMMI

Wien, 19.9.2013

Facts, Figures & Mythen

Der Fachverband der Maschinen und Metallwaren Industrie (MMI) steht unmittelbar vor der Eröffnung seiner KV-Verhandlungen mit den Gewerkschaften am 24. September. Die Branche spürt nach wie vor die Folgen der 2008 ausgebrochenen Krise, die Zeichen stehen für viele Unternehmen auf Sturm. Im Rahmen der KV-Verhandlungen wird es daher darum gehen, gemeinsam mit den Gewerkschaften für beide Seiten faire Lösungen zu finden, die die Beschäftigung in der Branche absichern.

Seit 2012 verhandelt die MMI mit den Gewerkschaften ihren Kollektivvertrag direkt und eigenständig, um ihre spezifischen Rahmenbedingungen und großen Herausforderungen gezielt anzusprechen. Am 24. 9. findet die diesjährige Eröffnungsrunde statt – später als vom FMMI angestrebt. Dieser urgierte Verhandlungen seit dem Frühjahr, um seinen Mitgliedern angesichts der bevorstehenden schwierigen Zeiten möglichst viel Planungssicherheit zu verschaffen.

Der harte internationale Wettbewerb und die stürmische Zukunft erfordern intelligente Lösungen im Kollektivvertrag. Der im Frühjahr von den Gewerkschaften präsentierte sogenannte „Flexibilisierungsvorschlag“ würde den in Österreich ohnehin schon teuren Faktor Arbeit für die Betriebe im Gegenteil noch um zusätzliche 8 % verteuern. Die Gewerkschaften hatten ihre Gesprächsbereitschaft zum Thema Arbeitszeit zudem an die Bedingung geknüpft, dass sich die Fachverbände der früheren KV-Verhandlungsrunde wieder gemeinsam an den Tisch setzen. Für den FMMI ist das keine Option. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass es unmöglich ist, in der großen, inhomogenen Runde die spezifischen Rahmenbedingungen der Branche zu adressieren.

Die Maschinen und Metallwaren Industrie

Die Branche ist mit ca. 80 % KMU-Anteil kleinteilig strukturiert, über 85 % der Betriebe sind Familienunternehmen. Die Menschen in der MMI stehen nicht am Hochofen und arbeiten nicht in der Massenfertigung. Als SpezialistInnen stellen sie z. T. in Handarbeit Kleinstserien oder Einzelanfertigungen her, sind aber für rund 24 % des gesamten österreichischen Produktionswertes und 23 % der heimischen Exporte verantwortlich.

Die MMI ist mit rund 120.000 Beschäftigten in 1.200 Unternehmen der größte Fachverband der Industrie, stellt 30 % der Industrie-Arbeitsplätze und bildet rund 40 % der Industrielehrlinge aus. Die Unternehmen der MMI zahlen überdurchschnittlich gut. 2012 waren es im Durchschnitt 14 Brutto-Monatsbezüge à € 2.700,- für Arbeiter und rund € 4.000,- für Angestellte. Damit verdienen die Beschäftigten in der österreichischen MMI deutlich besser als der EU-Durchschnitt.
Im Durchschnitt weisen die Betriebe der personalintensiven Branche eine Lohntangente (Personalaufwand an der Betriebsleistung) von rund 25 % auf. Viele liegen aber weit darüber, es gibt auch Lohntangenten von bis zu 75 %. Und die Branche ist nicht nur besonders standorttreu, sie hält auch unter schwierigsten Bedingungen an ihrem Mitarbeiterstand fest. Während etwa der Produktionswert in der letzten Krise um über 20 % fiel, sank die Beschäftigung um nur ca. 4 %.

Der Konjunktur-Ausblick: Weiterhin besorgniserregend

Inmitten der globalen Turbulenzen geht es der österreichischen Wirtschaft nicht gut, derzeit stagniert sie. Das WIFO prognostiziert für 2013 eine gesamtwirtschaftliche Produktivität von -0,3 %.

In der MMI sieht es noch weniger erfreulich aus. Im ersten Quartal sank der Absatz um 3,6 %, die Auftragseingänge gingen in diesem Zeitraum um 4,6 % zurück. Im April und Mai ging es mit -5,1 % bei den Aufträgen noch mehr bergab. Gestiegen ist allerdings die Zahl der Beschäftigten: +1,1 % mit Stand Mai.
Die österreichische MMI lebt zu rund 2/3 von Exporten - einer der wichtigsten Abnehmer ist Deutschland. Deshalb kann das Schwächeln der deutschen Branche dramatische Folgen für Österreich haben. Der deutsche Fachverband VDMA meldete im ersten Halbjahr -4 % Exporte und -1 % bei den Aufträgen. Und die deutschen Maschinenbauer bauen bereits MitarbeiterInnen ab.

Industrieland Österreich?

Laut World Economic Forum Ranking 2013 belegt der Standort Österreich mit Platz 16 von 148 zwar insgesamt einen der vorderen Plätze. Aber bei wesentlichen Kriterien ist Österreich sehr weit abgeschlagen. So ist Österreich Vorletzter im Bereich „Flexibilität bei der Entlohnung“. Die sehr zentralisierte, starre Lohnfindung nimmt laut WEF den Betrieben die Flexibilität, um auf Veränderungen in der Nachfrage reagieren zu können. Diese ist aber ein wesentlicher Hebel zur Beschäftigungssicherung.

Die Arbeitskosten in Österreich gehören international zu den höchsten. Die auf die Löhne und Gehälter aufgeschlagenen Lohnnebenkosten sind nach Frankreich und Belgien europaweit die dritthöchsten. Die ArbeitnehmerInnen sehen aber von den Aufwendungen der ArbeitgeberInnen pro Stunde verhältnismäßig wenig auf ihrem Gehaltskoto und profitieren auch vergleichsweise wenig von KV-Erhöhungen.
Gleichzeitig steigen die Lohnstückkosten seit Jahren schneller als jene wichtiger Mitbewerber. Laut EU-Kommission wuchsen sie 2012 um 3,5 %, während sie in Deutschland um 2,8 und in der EU um 1,8 % stiegen. Die Schweiz verzeichnete im Vergleich nur ein Plus von 1,5 %. Die Gründe dafür sind die hohen Lohnnebenkosten und Steuern, u.a. dank der dritthöchsten Anzahl bezahlter nicht gearbeiteter Stunden in der EU (EIRO-Studie von 2012).

Mythen und Fakten rund um die KV-Verhandlungen

Unkenntnis der tatsächlichen Rahmenbedingungen der Branche und diverse Irrtümer machen eine rationale Diskussion und sachliche KV-Verhandlungen schwierig. Im Folgenden daher einige der hartnäckigsten Mythen – und die wahre Sachlage.

  • Es gibt keinen „Metaller-KV“. Die Fachverbände haben ihre KV schon immer selbstständig abgeschlossen und sind lt. § 4 Arbeitsverfassungsgesetz die zuständigen Tarifpartner. 2012 hat der FMMI begonnen, diese ihm übertragene Verpflichtung selbstständig und direkt auszuüben.
  • Die Behauptung, dass Managergehälter unverhältnismäßig hoch seien und die Betriebe ihre Gewinne an Aktionäre ausschütten, anstatt sie zu reinvestieren, ist kein Thema der Maschinen und Metallwaren Industrie:
    - Nur 18 der rund 1.200 Betriebe sind börsennotiert. Davon gehören nur zwei Mitglieder zum Top-Segment auf der ATX-Liste.
    - Die Branche besteht zu über 80 % aus Familienunternehmen, die langfristig denken und in den Betrieb investieren. So wendet die MMI rund 800 Mio. Euro pro Jahr für Forschung und Entwicklung auf.
    - Im Durchschnitt liegen die Gehälter des Top-Managements in der MMI bei rund dem Dreifachen eines Angestellten und etwa dem Fünffachen eines Arbeiters. Erfolgsabhängige Prämien kommen immer seltener zum Tragen.
  • Die Milchmädchenrechnung „Weniger Überstunden ergibt mehr Arbeitsplätze“ und „38,5 Stunden sind ein Arbeitsplatz“ stimmt nicht, denn:
    - Arbeit von Fachkräften kann nicht beliebig umverteilt werden, gerade in einer hochspezialisierten Branche braucht es für die jeweiligen Aufgaben die passenden MitarbeiterInnen – und die Arbeit fällt immer unregelmäßiger an.
    - Betriebe können keinen Personalstand aufbauen, der gemessen an den Umsätzen unbezahlbar ist. Arbeitsspitzen stehen zunehmend auftragsarmen Phasen gegenüber, die Rechnung muss sich unter dem Strich ausgehen.
  • Die Behauptung, die Arbeitgeber fordern einen 12-Stunden-Tag, stimmt nicht. Es geht vielmehr darum, bei Auftragsspitzen auch mehr arbeiten zu können. Die Normalarbeitszeit soll gleich bleiben. Und: Der 12-Stunden-Tag ist im Arbeitszeitgesetz bereits vorgesehen. Er müsste nur von den KV-Partnern intelligent umgesetzt wird.
  • Die Behauptung, dass MitarbeiterInnen durch eine Umverteilung der Normalarbeitszeit aufgrund der Auftragslage um ihre Überstundenzuschläge gebracht werden sollen, stimmt nicht. Betriebe sollen die Möglichkeit haben, die Normalarbeitszeit so zu verteilen, dass sie bei Unterauslastung ihre Belegschaft stabil halten können.
  • Die Behauptung, dass die Beschäftigten in der österreichischen Industrie sehr viele unbezahlte Überstunden leisten, stimmt nicht.
    Die Anzahl derer, die über 40 Stunden/Woche arbeiten, liegt in der MMI laut Eurofund-Zahlen nur bei 19,1 %. Das ist weniger als in Frankreich (19,7 %) und um 10 % weniger als der Durchschnitt der EU 27. Bei den jährlichen bezahlten, aber nicht gearbeiteten Stunden (Urlaub + Feiertage) liegt Österreich mit 287 Stunden an 3. Stelle in der EU.

Österreich muss wettbewerbsfähig bleiben!

Wien, am 24. Juli 2013

Das 5-Punkte Programm des FMMI für den Wirtschaftsstandort Österreich
Die Maschinen und Metallwaren Industrie ist mit rund 120.000 Beschäftigten einer der wichtigsten Arbeitgeber und zentraler Player der österreichischen Industrie. Als Schlüsselbranche mit hoher Wertschöpfung in Österreich trägt sie Verantwortung für den Wirtschaftsstandort.

Ohne Reformen ist der Standort Österreich angesichts eines immer stärker werdenden internationalen Wettbewerbs gefährdet. Im Superwahljahr 2013 warnt der FMMI vor einem Stillstand und ruft die Politik zu einem breiten wirtschaftspolitischen Diskurs auf. Das Ziel: Gemeinsam Wirtschafts-, Bildungs- und Forschungsstrategien zu formulieren und das Arbeitsrecht zu modernisieren, damit Österreichs Wettbewerbsfähigkeit mittel- und langfristig gesichert bleibt. Die Maschinenbauer sind bereit, ihren Beitrag zu leisten.
Der FMMI hat als Branchenvertretung fünf zentrale Herausforderungen aus Sicht der Maschinenbauer benannt und ein Arbeitsprogramm formuliert.

  1. Kampf dem Fachkräftemangel: Zu wenig junge Menschen erlernen technische Berufe. An Schulen werden Berufe der MMI unter ihrem Wert geschlagen, Informationsaktivitäten der Branche werden zunehmend schwieriger. Hohe Drop-out-Raten an technischen Universitäten sind die Regel, damit gehen der heimischen Industrie Top-Kräfte verloren.
    Hier müssen wir ansetzen: Technische/naturwissenschaftliche Berufe müssen attraktiver werden. Wir brauchen mehr schulische Ausbildung, die technisch/naturwissenschaftliche Neugier fördert, Berufsinformationen an Schulen, eine Aufwertung der Lehrlingsausbildung und eine bessere Ausstattung von HTL, Universitäten und Fachhochschulen. Es braucht Modelle, um Praktiker aus der Wirtschaft als Lehrende zu gewinnen.
  2. F&E sind Lebensader für Österreichs Industrie: Die österreichischen Maschinenbauer haben ihre internationale Top-Position insbesondere durch permanente Innovationen und die Eroberung von Nischenmärkten erreicht. Österreich sieht zwar prinzipiell hohe Forschungsförderungen vor, die Auslegung der Förderkriterien ist aber restriktiv und aufgrund des hohen administrativen Aufwandes speziell für die Betriebe der MMI – typischerweise KMU – wiederum sehr teuer. Gleichzeitig kommt von Schulen und Universitäten wenig gut ausgebildeter Nachwuchs.
    Hier müssen wir ansetzen: Mehr steuerliche Belohnung bei F&E-Investitionen, weniger Bürokratie bei der Beantragung und Vergabe von Förderungen, verstärkte Förderung von produktionsorientierter Forschung an Bildungsanstalten und die Erhaltung der HTL in ihrer derzeitigen Form.
  3. Arbeit richtig verteilen & Arbeitsplätze sichern: Arbeitnehmer fordern zunehmend, ihre Arbeitszeiten aufgrund individueller Bedürfnisse (Kinderbetreuung, Hobbies, etc.) gestalten zu können. Gleichzeitig verliert die Industrie laufend erfahrene Arbeitskräfte, die durch Lösungen für alternsgerechtes Arbeiten länger im Erwerbsleben gehalten werden könnten. Beschäftigung in der Industrie ist von Aufträgen abhängig. Unflexible, restriktive Arbeitszeitregelungen verringern den Spielraum für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, den sie brauchen, um Konjunktur-schwankungen zu begegnen, und gefährden letztlich Arbeitsplätze.
    Hier müssen wir ansetzen: Kurzfristig sind geltende arbeitsrechtliche Spielräume auch auf KV-Ebene auszunutzen, um im Anlassfall den persönlichen Bedürfnissen und betrieblichen Notwendigkeiten zu entsprechen. Mittelfristig fordert der FMMI ein sozialpartnerschaftlich entwickeltes Modell, das individuellere Lösungen zulässt.
  4. Flexibel auf internationale Marktbedingungen eingehen! Österreich ist keine Insel! Innerhalb der MMI gibt es sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen, grundsätzlich hat die Branche aber Konjunkturzyklen, die weit länger als ein Jahr dauern, und sie ist mit Auftragsschwankungen von bis zu 50% und mehr konfrontiert. In der österreichischen Praxis nehmen KV-Abschlüsse weder darauf noch auf die jeweilige wirtschaftliche Situation der Betriebe Rücksicht. Ein starres Gießkannen-System bei Ist- und KV-Löhnen kann bereits geschwächte Unternehmen zusätzlich unter Druck bringen. Jährliche Abschlüsse erschweren die langfristige Planung.
    Hier müssen wir ansetzen: Mehrjährige Abschlüsse, um die Planbarkeit betrieblicher Entscheidungen zu verbessern, und mehr Rücksichtnahme auf die wirtschaftliche Situation der Betriebe (wie etwa Lohntangenten und Ertragssituation).
  5. Produktivität heben & wettbewerbsfähig bleiben: Die Lohnstückkosten in Österreich steigen seit einigen Jahren schneller als jene wichtiger Mitbewerber. Die Gründe: hohe Lohnnebenkosten infolge der EU-weit dritthöchsten Sozialversicherungsabgaben, im internationalen Vergleich niedrige Arbeitszeiten und die fünfthöchsten Unternehmenssteuern der EU.
    Hier müssen wir ansetzen: Senkung von Lohnnebenkosten und Unternehmenssteuern ohne Nachteile für die Arbeitnehmer sowie eine zügige Umsetzung von Bürokratiereform und Verwaltungsvereinfachungen.

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