KV-Verhandlungen 2014
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FMMI: Kollektivvertrag nach vierter Verhandlungsrunde fixiert
FMMI: Neues aus der Reihe âMythen und Faktenâ
KV-Verhandlungen des FMMI nach dritter Runde unterbrochen
DenkanstöĂe der Maschinen- und Metallwaren Industrie zu KV-Verhandlungen
2. Runde brachte kein Ergebnis bei KV-Verhandlungen
Presseaussendung nach KV-Runde 1
FMMI: Kollektivvertrag nach vierter Verhandlungsrunde fixiert
Wien, 29. 10. 2014
In der vierten Runde der KV-Verhandlungen konnte der FMMI, der Fachverband fĂŒr die Maschinen- und Metallwarenindustrie, einen Abschluss mit den Gewerkschaften erzielen. Vereinbart wurde eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,1 %. Zulagen und DiĂ€ten werden um 1,7 % angehoben. Das Gewerkschaftsmodell âFreizeitoptionâ wurde verworfen.
Nach vier Verhandlungsrunden und einem rund elfstĂŒndigen Finale konnten sich die Sozialpartner auf ein KV-Paket fĂŒr die Branche der Maschinen & Metallwaren Industrie (MMI) einigen, das ab 1. 11. 2014 gĂŒltig sein wird. Die KV- und Ist-Löhne bzw. âGehĂ€lter sowie die LehrlingsentschĂ€digungen werden um 2,1 % erhöht. Die Anhebung bei den Zulagen und DiĂ€ten betrĂ€gt 1,7 %.
FMMI-Obmann Christian Knill zu den diesjĂ€hrigen KV-Verhandlungen des Fachverbands: âWir haben alles daran gesetzt, eine Erhöhung fĂŒr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich zu machen, die Belastung fĂŒr die Betriebe aber insgesamt zu minimieren. Das war fĂŒr unser Verhandlungsteam schwierig, weil unser Rahmen aufgrund der Wirtschaftslage eng war. Dieser Abschluss ist fĂŒr uns gerade noch tragbar. Die von den Gewerkschaften heuer geforderte sogenannte Freizeitoption, die fĂŒr die Unternehmen eine zusĂ€tzliche Belastung bedeutet hĂ€tte, ist vom Tisch.â
Mit der heutigen Einigung gibt es nun Klarheit und Planungssicherheit fĂŒr die Unternehmen der MMI. âWir haben damit wieder bewiesen, dass uns unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig sind. Die Politik ist nun herzlich eingeladen, ihren Teil dazu beizutragen, damit wir auch in Zukunft weiter der gröĂte Arbeitgeber der Industrie bleiben können. Bei den Rahmenbedingungen fĂŒr den Standort ist noch viel zu tunâ, so Knill.
Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2013 gemeinsam einen Produktionswert von 34,5 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelstĂ€ndisch strukturierte Branche stellt mit rund 1.200 Unternehmen und knapp unter 120.000 BeschĂ€ftigten das RĂŒckgrat der industriellen BeschĂ€ftigung in Ăsterreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maĂgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und ArbeitsplĂ€tze zu sichern.
RĂŒckfragen:
Dr. Berndt-Thomas Krafft, Fachverband MASCHINEN & METALLWAREN Industrie
Wiedner HauptstraĂe 63, A-1045 Wien
Telefon +43 (0)5 90 900-3482
E-Mail krafft@fmmi.at
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FMMI: Neues aus der Reihe âMythen und Faktenâ
Vor der 4. Runde der KV-Verhandlungen ist Versachlichung angesagt
Wien, 27. 10. 2014
Christian Knill, Obmann des Fachverbands der Maschinen und Metallwaren Industrie (FMMI), nimmt nach einer Reihe von unrichtigen oder verzerrenden Aussagen und offensichtlichen IrrtĂŒmern Stellung zu einigen Punkten, die vor der vierten Verhandlungsrunde am 28. 10. einer breiten Ăffentlichkeit bekannt sein sollten:
1. âEs ist nicht richtig, dass unser Verhandlungsteam den Gewerkschaftern eine Erhöhung um die durchschnittliche europĂ€ische Inflation von 0,5 % angeboten hĂ€tte. Es wurden in den letzten Tagen sogar Behauptungen an BetriebsrĂ€te unserer Mitgliedsbetriebe herangetragen, wir hĂ€tten eine Erhöhung um 0,25 % angeboten. Das sind wieder Störfeuer, die nicht der Sache dienen und endlich ausbleiben sollten. Es wird auch immer wieder von Experten erklĂ€rt, die Unternehmen der MMI âmĂŒsstenâ die österreichische Inflation bei ihren Lohn- und Gehaltserhöhungen heuer stemmen, weil nur so die Kaufkraft erhalten bleibe.
Fakt ist, dass in keiner der drei Runden bisher ĂŒberhaupt eine konkrete Zahl zur Lohn- und Gehaltserhöhung genannt wurde.
TatsĂ€chlich erklĂ€rten unsere Verhandler, dass wir heuer die heimische Inflation weniger denn je als Grundlage fĂŒr unsere Verhandlungen heranziehen können, weil die Teuerung in den LĂ€ndern unserer Mitbewerber im Durchschnitt eben nur 0,5 % - etwa ein Drittel der österreichischen â betrĂ€gt. Angesichts der ohnehin im Vergleich massiv gestiegenen Arbeitskosten wĂ€re es fĂŒr die österreichischen Betriebe ein weiterer erheblicher Wettbewerbsnachteil, da diese LĂ€nder mit niedriger Inflation voraussichtlich weit geringere Lohn- und Gehaltsanpassungen haben werden. Die Branche wĂŒrde im Vergleich noch teurer produzieren, wĂ€hrend das Preisniveau fĂŒr ihre Produkte auf den globalen MĂ€rkten groĂteils sinkt.
Man darf nicht vergessen, dass die Unternehmen höhere Arbeitskosten auch verdienen also mehr einnehmen mĂŒssten, um ĂŒberleben zu können. Das tun sie aber in der Regel nicht, eben weil die Kosten in unserer Branche steigen, die ErtrĂ€ge aber tendenziell sinken. Wie soll das auf Dauer gehen?
Hinzu kommt, dass die österreichische Inflation hausgemacht ist. Sie wurde vor allem durch die Erhöhung öffentlicher GebĂŒhren, durch die massive Verteuerung der Mieten und durch gestiegene Telekommunikationskosten aufgrund der Versteigerung von Funklizenzen durch die Regierung angefacht. Es kann nicht sein, dass private Arbeitgeber auch noch diese Kosten, die durch politischen Eingriff entstanden sind, schultern mĂŒssen. Unsere Aufgabe ist es vielmehr, ArbeitsplĂ€tze und damit Kaufkraft zu sichern. Hinzu kommt, dass auch in Ăsterreich die Inflation im Sinken ist â ein zusĂ€tzlicher Grund, warum sie als MaĂzahl fĂŒr den in die Zukunft wirkenden Abschluss verzerrend wĂ€re.
2. In den Medien wurde Gewerkschaftsverhandler Wimmer wiederholt mit Aussagen zitiert, wonach es âder Industrieâ ohnehin gut ginge, die Prognosen positiv wĂ€ren und die Firmen hohe AusschĂŒttungen machten. Diese Behauptungen wurden auch im Rahmen der Betriebsversammlungen vergangene Woche wiederholt.
Dazu kann ich nur sagen, dass ich mir nach drei Verhandlungsrunden im dritten Jahr unserer eigenstĂ€ndigen Verhandlungen mit den Gewerkschaften erwarten wĂŒrde, dass Herr Wimmer aufhört, Ăpfel mit Birnen zu vermischen. Die Maschinen- und Metallwaren Industrie hat 2014 Probleme, die wir nicht ignorieren dĂŒrfen â auch wenn sie den Gewerkschaftern nicht in ihr Konzept passen. Wir hatten nach einer lĂ€ngeren Phase ohne Wachstum mit Jahresmitte 2014 deutliche RĂŒckgĂ€nge: -3 % in der Produktion, -2,3 % bei den AuftragseingĂ€ngen und -1,6 % beim Personalstand. Auch die Prognosen fĂŒr unsere Branche zeigen leider weiter nach unten. Auch die Behauptung von den hohen AusschĂŒttungen betrifft uns nicht. Wir haben nur 1,5 % börsennotierte Unternehmen in der MMI.
FĂŒr andere Branchen kann und will ich nicht sprechen, die verhandeln ihren KV selbst. Aber von den Gewerkschaften fordere ich, seriös zu argumentieren â nĂ€mlich anhand von korrekten Zahlen, die auf uns zutreffen â und uns keine Dinge in den Mund zu legen, die wir nicht gesagt haben.
3. Die Gewerkschaften erklĂ€ren, es wĂ€re unfair, dass der FMMI heuer nur die Ist-, nicht aber die KV-Löhne und âGehĂ€lter erhöhen möchte.
Wir haben schon mehrmals dazu gesagt, dass wir die Ist-Löhne- und -gehĂ€lter der Menschen in unseren Betrieben erhöhen werden. Aus unserer Sicht wĂ€re es aber unverantwortlich, in einer Zeit, in der die Betriebe wegen anhaltend schlechter Konjunktur dagegen ankĂ€mpfen, Mitarbeiter abbauen zu mĂŒssen, die EinstiegsgehĂ€lter noch weiter anzuheben. Das wĂŒrde nĂ€mlich NeubeschĂ€ftigung nicht erleichtern, sondern erschweren - angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit in Ăsterreich keine zielfĂŒhrende MaĂnahme. Wir aber wollen den Firmen helfen, BeschĂ€ftigung aufzubauen, wenn sie eine dazu Chance sehen.
AuĂerdem haben wir auch klar festgehalten, dass die Ist-Erhöhungen auch fĂŒr jene BeschĂ€ftigten gelten, die derzeit am KV eingestuft sind, damit also ebenfalls eine Ăberzahlung erhalten.
Es ist mir wichtig, dass anerkannt wird, dass unsere Mitglieder ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit Jahren höhere Anhebungen bezahlen, als die Teuerung in Ăsterreich betrĂ€gt.
Was wir jetzt tun mĂŒssen, ist einmal kurz auf die Bremse zu steigen, damit es diese Betriebe mit ihren knapp 120.000 ArbeitsplĂ€tzen und die damit verbundene Kaufkraft in Zukunft in Ăsterreich noch gibt. Das nenne ich verantwortungsbewusst âmit Hirn fahrenâ â und dazu lade ich unsere Sozialpartner gerne ein.â
Zahlen und Grafiken zur Aussendung finden Sie unter
www.fmmi.at/presse-aktuelles/presseaussendungen/download-grafiken/
Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2013 gemeinsam einen Produktionswert von 34,5 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelstĂ€ndisch strukturierte Branche stellt mit rund 1.200 Unternehmen und knapp unter 120.000 BeschĂ€ftigten das RĂŒckgrat der industriellen BeschĂ€ftigung in Ăsterreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maĂgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und ArbeitsplĂ€tze zu sichern.
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KV-Verhandlungen des FMMI nach dritter Runde unterbrochen
Wien, 14. 10. 2014
Maschinenbauer enttĂ€uscht ĂŒber mangelnde Einsicht der Gewerkschaft zu Notwendigkeit der Standortsicherung
Die fast achtstĂŒndigen Verhandlungen von FMMI und Gewerkschaften endeten heute ohne Abschluss. Als Stolpersteine fĂŒr die erhoffte KV-Einigung haben sich einerseits die Freizeitoption und andererseits die Gewerkschaftsforderung nach einer Abgeltung der im internationalen Vergleich extrem hohen österreichischen Inflation im Rahmen der Lohn- und Gehaltserhöhungen erwiesen. VerĂ€rgert ist der FMMI ĂŒber die bereits vor dieser Verhandlungsrunde von den Gewerkschaften fĂŒr Donnerstag einberufenen Betriebsversammlungen und fordert ein Ende der Theatralik.
Die österreichische Maschinen- und Metallwaren Industrie (MMI) lebt vom Export, weit ĂŒber 80 % ihrer Produktion gehen ins Ausland. Umso stĂ€rker spĂŒrt sie daher den Kostendruck im internationalen Wettbewerb - eine extrem schwierige Ausgangslage fĂŒr eine Industrie in jenem Land mit den am schnellsten wachsenden Arbeitskosten der Eurozone.
Ein Abschluss auf Basis der österreichischen Inflationsrate wĂ€re daher eine unzumutbare Belastung. Die Teuerung in Ăsterreich betrĂ€gt mehr als das Dreifache des EU-Schnitts. Unter den Mitbewerbern der MMI hat Deutschland derzeit mit 0,8 % die höchste Inflation, aber weniger als halb so viel wie Ăsterreich. Tschechien liegt bei 0,7 %, Frankreich bei 0,5 %, Italien und Slowakei sogar bei -0,2 %. âWĂŒrden wir unsere heimische Teuerung voll abgelten, kĂ€me es zu einer weit ĂŒberproportionalen Erhöhung unserer Arbeitskostenâ, so FMMI-Verhandler Veit Schmid-Schmidsfelden. âUnsere Erhöhung, zu der wir natĂŒrlich stehen, muss sich auch an den AbschlĂŒssen unserer Nachbarn orientieren â ein deutlich höherer Abschluss als etwa in Deutschland oder Italien wĂŒrde uns WettbewerbsfĂ€higkeit und damit Jobs kosten. Die Unternehmen können die Abgeltung nicht stemmen â es braucht eine politische Lösung. AuĂerdem wird die Inflation ja vor allem vom Staat angeheizt - mit extrem hohen GebĂŒhren, gestiegenen Mobilfunkkosten nach der Versteigerung der Lizenzen usw.â
Aufhören mĂŒsse man laut Schmid-Schmidsfelden auch mit der Behauptung, die Betriebe wĂŒrden fleiĂig Gewinne an AktionĂ€re ausschĂŒtten und das Management ĂŒberbezahlen: âUnsere Zahlen sagen das Gegenteil, wir sind eine Branche mit 80 % KMU. Vielleicht muss man das ausschreiben, damit die Botschaft ankommt: Es geht uns um die Klein- und Mittelbetriebe. Viele der BetriebsrĂ€te, die uns gegenĂŒber sitzen, kommen aus sehr groĂen Betrieben, die ganz anders funktionieren. Offenbar verstehen sie unsere Branche deshalb nicht und vergleichen hartnĂ€ckig Ăpfel mit Birnen. Damit werden aber Vorurteile auf Kosten der vielen KMU geschĂŒrt, die kĂ€mpfen. Auch deshalb verhandeln wir eigenstĂ€ndig.â
Freizeitoption ist vom Verhandlungstisch
Die Freizeitoption der Gewerkschaften lehnt der FMMI nach wie vor ab. Sie wĂŒrde die Maschinenbauer kostenmĂ€Ăig massiv belasten und noch dazu ihre FlexibilitĂ€t weiter einschrĂ€nken. Aufgesparte Freizeit zur falschen Zeit konsumiert wĂŒrde bedeuten, dass entweder mögliche AuftrĂ€ge nicht angenommen werden könnten oder zusĂ€tzliche Ăberstunde anfallen wĂŒrden. âDass sie ArbeitsplĂ€tze bringen wĂŒrde, ist eine MĂ€r. Im Gegenteil â in unserer Branche wĂŒrde sie Jobs vernichten. Wir brauchen eine echte Flexibilisierung, die wird uns ab dem KV-Abschluss wieder beschĂ€ftigenâ, begrĂŒndet Schmid-Schmidsfelden das Nein der Arbeitgeber zu dieser Gewerkschaftsforderung.
Der Druck auf die MMI wÀchst bestÀndig
Der Obmann der Maschinenbauer, Christian Knill, erlĂ€utert dazu noch einmal, warum dem Fachverband extrem wenig Spielraum fĂŒr Lohn- und Gehaltserhöhungen und andere Vereinbarungen bleibt: âUnsere Produktion lag zur JahreshĂ€lfte bei - 3 %, die AuftrĂ€ge bei - 2,3 %. Sogar die BeschĂ€ftigung ist schon um - 1,6 % gesunken. Das ist ein Alarmzeichen, noch dazu zeigen alle Trends fĂŒr das zweite Halbjahr weiter nach unten â wir mĂŒssen uns noch fĂŒr weit schlechtere Zeiten aufstellen.â Steigende Akquisekosten, extreme Auftragsschwankungen und sinkende ErtrĂ€ge sind die RealitĂ€t der Branche, die heute noch der gröĂte Industriebereich in Ăsterreich ist.
Knill appelliert daher an den RealitĂ€tssinn der Gewerkschaften: âDer Standort Ăsterreich braucht jetzt Weichenstellungen, die langfristig AuftrĂ€ge und damit BeschĂ€ftigung sichern und die Industrie vor einer weiteren Erosion schĂŒtzen. Die Betriebsversammlungen der Gewerkschaften sind kontraproduktiv und angesichts der dramatischen Lage verantwortungslos, aber an unserem Verhandlungsauftrag Ă€ndern Sie nichts.â
Aktuelle Grafiken finden Sie unter
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Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2013 gemeinsam einen Produktionswert von 34,5 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelstĂ€ndisch strukturierte Branche stellt mit rund 1.200 Unternehmen und knapp unter 120.000 BeschĂ€ftigten das RĂŒckgrat der industriellen BeschĂ€ftigung in Ăsterreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maĂgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und ArbeitsplĂ€tze zu sichern.
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DenkanstöĂe der Maschinen- und Metallwaren Industrie zu KV-Verhandlungen
Wien, 13.10. 2014
Die Unternehmen der österreichischen Maschinen- und Metallwaren Industrie (MMI) kĂ€mpfen mit immer stĂ€rkerer globaler Konkurrenz, sinkenden ErtrĂ€gen, unsicherer Auftragslage und immer höheren Kosten. Erstmals seit Jahren sank 2014 auch die BeschĂ€ftigung in der Branche, die als Zulieferindustrie von der schwĂ€chelnden internationalen Konjunktur abhĂ€ngt. Keine Zeit fĂŒr weitere Kostentreiber wie die von den Gewerkschaften geforderte Freizeitoption, sagt der Fachverband FMMI und erwartet in der morgigen dritten KV-Verhandlungsrunde vom Sozialpartner mehr RealitĂ€tssinn und Lösungsorientierung. Dazu gehört auch eine intelligente, gesamtwirtschaftliche Strategie angesichts einer im Europavergleich sehr hohen Inflation, die von ĂŒberzogenen öffentlichen GebĂŒhren und teurem Wohnraum angeheizt wird.
âEs gab Meldungen, wonach die Gewerkschaften heuer weniger Geld und dafĂŒr mehr Freizeit fordern. Das ist ein Irrtum. TatsĂ€chlich sollen die Arbeitnehmer zwischen einer Gehalts- oder Lohnerhöhung oder mehr Freizeit wĂ€hlen könnenâ, meint FMMI-Obmann Christian Knill. Das wĂŒrde aber ebenso höhere Kosten bedeuten - denn wenn ein Mitarbeiter bis zu 1,5 Wochen im Jahr mehr Urlaub hat, wĂŒrden in aller Regel Ăberstunden anfallen, um seine Leistung zu ersetzen.
Was auf dem Etikett steht, ist nicht drin, denn die Freizeitoption kann vor allem das nicht, was die Gewerkschaften als ihren gröĂten Vorteil preisen: ArbeitsplĂ€tze schaffen. âDie Arbeit in unserer Branche ist nicht beliebig verteilbar, weil sie Spezialwissen und laufendes Mitlernen erfordert. Man kann die österreichische Jobmisere also nicht auf dem RĂŒcken der MMI lösenâ, so Knill.
Ăsterreich ist in Europa schon unter den Top 3 bei der bezahlten aber nicht geleisteten Arbeitszeit und hat die am schnellsten steigenden Arbeitskosten im Euroraum. In der MMI werden von rund 2002 Stunden bezahlter Jahresarbeitszeit de facto nur rund 1.600 Stunden geleistet. âWir dĂŒrfen die Arbeitskosten nicht noch weiter steigern und die FlexibilitĂ€t der Betriebe zusĂ€tzlich einschrĂ€nken, wenn wir wettbewerbsfĂ€hig bleiben wollen. Das wĂ€re ein Anschlag auf die BeschĂ€ftigung in unserer Brancheâ, so Knill, der die Gewerkschaftsvertreter auffordert, den Traum von der Insel der Seligen loszulassen und im Ăsterreich von heute anzukommen. âWas wir brauchen, ist eine echte Flexibilisierung der Arbeitszeit. Die Freizeitoption ist das Gegenteil. Wohin solche MaĂnahmen eine Wirtschaft bringen, sieht man am Beispiel Frankreich, wo permanent Betriebe zusperren mĂŒssen und laufend Jobs verloren gehen. Ich glaube nicht, dass sich unsere Mitarbeiter das wĂŒnschen.â
Inflation betrifft alle und muss gemeinsam bewÀltigt werden
Die Mitbewerber der MMI arbeiten in LĂ€ndern mit weit niedrigeren Teuerungsraten. Im europĂ€ischen Durchschnitt liegt die Inflation rund 1 % unter der österreichischen. Wenn die Betriebe die österreichische Inflation ĂŒber Lohn- und Gehaltserhöhungen ausgleichen sollen, produzieren sie im Vergleich zur Konkurrenz noch einmal teurer als bisher schon. Die Schere bei den Arbeitskosten ginge dann fĂŒr die Betriebe noch weiter auseinander. âDie Rechnung geht sich einfach nicht mehr aus, wenn wir Arbeit in Ăsterreich immer teurer machen. Wir mĂŒssen alle zusammenarbeiten und viele Hebel umlegen, um die Kaufkraft der BeschĂ€ftigten zu stĂ€rken. Das schaffen wir sicher nicht, indem wir AuftrĂ€ge vertreiben und Jobs vernichten. Wir brauchen also eine realistische Lohn- und Gehaltserhöhungâ, gibt Knill die Richtung fĂŒr die dritte KV-Runde des FMMI vor und verweist darauf, dass nach dem KV-Abschluss die GesprĂ€che zur Arbeitszeitflexibilisierung wieder aufgenommen werden mĂŒssen.
Anhang: Zahlen und Fakten zur MMI
âąDie Maschinen- & Metallwaren Industrie unterscheidet sich wesentlich von anderen Branchen und braucht geeignete, spezifische Rahmenbedingungen. Dem trĂ€gt der FMMI durch eigenstĂ€ndige und direkte KV-Verhandlungen Rechnung.
âąDie BeschĂ€ftigten der MMI stehen nicht am Hochofen, sie sind Spezialisten, die z. T. in Handarbeit Kleinstserien oder Einzelanfertigungen statt Massenware herstellen und erfolgreich Nischen auf internationalen MĂ€rkten bearbeiten. Als zentraler Teil der Wertschöpfungskette in der österreichischen Industrie ist die MMI verantwortlich fĂŒr rund 1/4 des gesamten Produktionswertes und investiert rund 800 Mio. Euro pro Jahr in Forschung und Entwicklung.
âąDie MMI ist eine der SchlĂŒsselindustrien am Standort Ăsterreich. Mit derzeit knapp unter 120.000 BeschĂ€ftigten in 1.200 Unternehmen stellt sie ĂŒber 30 % der industriellen ArbeitsplĂ€tze.
âąDie Branche ist besonders personalintensiv. Im Durchschnitt weisen die FMMI-Mitglieder eine Lohntangente (Personalaufwand an der Betriebsleistung) von rund 25 % auf. Nicht wenige liegen aber weit darĂŒber. Es gibt in der Branche auch Lohntangenten von bis zu 75 % und mehr.
âąDer âFaktor Menschâ ist in der MMI wesentlich. Die BeschĂ€ftigungszahlen stiegen wĂ€hrend der letzten 10 Jahre entgegen allen Trends in der Gesamtindustrie. Heute stellt die MMI rd. 30 % aller industriellen ArbeitsplĂ€tze. Allerdings musste im Juni 2014 ein BeschĂ€ftigungsminus von rund 1,6 % verzeichnet werden.
âąAuch in Krisenzeiten wurden ĂŒberdurchschnittliche viele Mitarbeiter in den Betrieben gehalten, gröĂtenteils auf Kosten der Arbeitgeber. WĂ€hrend der Produktionswert in der letzten Krise um ĂŒber 20 % fiel, sank die BeschĂ€ftigung um nur ca. 4 %.
âąRund 40 % aller Industrielehrlinge entfallen auf die MMI, die zahlreiche Initiativen setzt, um Lehrlinge und FachkrĂ€fte zu gewinnen, MĂ€dchen und Frauen in technische Berufe zu holen etc.
âąDie Branche der Maschinenbauer ist mehrheitlich kleinteilig strukturiert. Rund 80 % der FMMI-Mitglieder sind KMU (unter 250 Mitarbeiter). Ăber 85 % der Betriebe sind Familienunternehmen. Diese sind hĂ€ufig die gröĂten Arbeitgeber in der Region und ĂŒber Generationen am Standort.
âąNur 1,5 % der rund 1.200 Betriebe sind börsennotiert.
âąSchon aufgrund ihrer Geschichte und Strukturen denken die Unternehmen langfristig. Gewinne werden in der Regel in das Unternehmen, den Standort bzw. in die Mitarbeiter reinvestiert.
Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2013 gemeinsam einen Produktionswert von 34,5 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelstĂ€ndisch strukturierte Branche stellt mit rund 1.200 Unternehmen und knapp unter 120.000 BeschĂ€ftigten das RĂŒckgrat der industriellen BeschĂ€ftigung in Ăsterreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maĂgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und ArbeitsplĂ€tze zu sichern.
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2. Runde brachte kein Ergebnis bei KV-Verhandlungen
Wien, 07.10.2014
FMMI: 2. Runde brachte kein Ergebnis bei KV-Verhandlungen
Industrie fordert mehrjĂ€hrigen Abschluss fĂŒr mehr Planungssicherheit, Freizeitoption unfinanzierbar
Mit seiner heute eingebrachten Forderung nach einem mehrjĂ€hrigen Abschluss betonte der Fachverband der Maschinen und Metallwaren Industrie (FMMI) erneut die Wichtigkeit von mehr Planungssicherheit fĂŒr seine Mitglieder. In der von den Gewerkschaften vorgeschlagenen Freizeitoption sieht der FMMI eine versteckte ArbeitszeitverkĂŒrzung und damit einen BĂ€rendienst an den BeschĂ€ftigten der Branche. Im Vergleich zu einer ânormalenâ Lohnerhöhung wĂ€re sie eine Doppelbelastung fĂŒr die Betriebe und wĂŒrde Arbeit noch teurer machen. Angesichts eines ProduktionsrĂŒckgangs von -3 % bis Mitte 2014 und der weiter sinkenden Nachfrage warnen die Arbeitgeber davor, die Arbeitskosten weiter hochzuschrauben.
âEin mehrjĂ€hriger Abschluss ist aus unserer Sicht ein wichtiger Schritt zu mehr Planungssicherheit fĂŒr die Unternehmen. Derzeit wird zu wenig investiert. Langfristige Kostenklarheit wĂŒrde Investitionsentscheidungen beschleunigenâ, erklĂ€rt FMMI-Obmann Christian Knill die Forderung des Fachverbands und verweist auf die volkswirtschaftlichen Effekte. Diese Investitionen seien nicht nur fĂŒr die Maschinen- und Metallwarenindustrie (MMI) Grundvoraussetzung fĂŒr langfristige Standort- und BeschĂ€ftigungssicherung, sie wĂŒrden auch enorm zur Ankurbelung der österreichischen Gesamtwirtschaft beitragen.
Die sogenannte Freizeitoption sieht fĂŒr Knill nur auf den ersten Blick wie eine gangbare Alternative zu einer Tariferhöhung aus. TatsĂ€chlich wĂŒrde sie die Betriebe noch weiter belasten. âDer Vorschlag ist in Wahrheit eine dauerhafte ArbeitszeitverkĂŒrzung durch die HintertĂŒr, die Unternehmen mĂŒssten in vielen FĂ€llen zum Ausgleich der freien Tage zusĂ€tzliche Ăberstunden bezahlen. Die Rechnung âweniger Stunden â mehr Jobsâ bleibt falsch, egal in welchem MĂ€ntelchen sie daherkommtâ, meint Knill und betont: âDie Arbeit qualifizierter, teilweise hochspezialisierter und deshalb auch sehr gut bezahlter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann nicht einfach beliebig umverteilt werden.â Hat man die Freizeitoption einmal gewĂ€hlt, wĂŒrden die zusĂ€tzlichen freien Tage - plus neuer Lohn- oder Gehaltserhöhungen - jedes Jahr anfallen und könnten ĂŒber lange ZeitrĂ€ume angesammelt werden. âWerden die freien Tage dann genommen, wenn es Arbeit gibt, statt bei Flaute, verschĂ€rft das die Probleme in einer Industrie, in der AuftrĂ€ge immer schwankender und kurzfristiger hereinkommen. Wir diskutieren jetzt ein Jahr lang ĂŒber die notwendige Flexibilisierung â nur um eine Forderung ĂŒberreicht zu bekommen, die genau das Gegenteil brĂ€chte. Freizeitoption bedeutet ArbeitszeitverkĂŒrzung und Kostenanstieg und ist ein Standortkiller. BeschĂ€ftigungssicherung geht andersâ, so Knill.
Er erinnert in diesem Zusammenhang erneut an die Situation der MMI, die 2014 mit spĂŒrbaren RĂŒckgĂ€ngen kĂ€mpft: âDie laut einem APA-Bericht von gestern prognostizierten 3 % Wachstum fĂŒr unsere Branche wĂ€ren schön, sind aber leider wieder einmal eine Ente. Minus 3 % Produktion, minus 2,3 % AuftrĂ€ge und leider auch minus 1,6 % BeschĂ€ftigte â das war unsere RealitĂ€t Mitte 2014*, und der Trend zeigt weiter nach unten.â Gleichzeit verweist der FMMI auf den österreichischen Rekord im Bereich der Arbeitskosten, die schneller wachsen als in allen anderen LĂ€ndern im Euroraum. Heute schon unter den europĂ€ischen Top 3 bei bezahlter Freizeit wie Urlauben und Feiertagen, wĂŒrde Ăsterreich mit bis zu 1,5 Wochen mehr Urlaub auch hier seine Spitzenposition noch weiter ausbauen â um in Sachen WettbewerbsfĂ€higkeit weiter nach unten zu rasseln.
Medienservice:
*Die aktualisierte Grafik zur Konjunktur in der MMI (Zahlen 1. Halbjahr 2014) finden Sie unter
www.fmmi.at/presse-aktuelles/presseaussendungen/download-grafiken/
Ein aktuelles Factsheet mit Zahlen & Fakten zur MMI steht hier zum Download bereit:
www.fmmi.at/uploads/tx_news/FMMI_Zahlen_und_Fakten.pdf
PressefÀhige Bilder aus der MMI finden Sie unter www.fmmi.at/presse-aktuelles/pressebilder/branchenbilder/. Der FMMI ersucht, im Rahmen der Berichterstattung zur Branche keine Hochofen-Bilder zu verwenden, da diese nicht zum Spektrum der MMI gehören.
Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2013 gemeinsam einen Produktionswert von 34,5 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelstĂ€ndisch strukturierte Branche stellt mit rund 1.200 Unternehmen und knapp unter 120.000 BeschĂ€ftigten das RĂŒckgrat der industriellen BeschĂ€ftigung in Ăsterreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maĂgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und ArbeitsplĂ€tze zu sichern.
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Dr. Berndt-Thomas Krafft, Fachverband MASCHINEN & METALLWAREN Industrie
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Presseaussendung nach KV-Runde 1
Wien, 25. 9. 2014
Der Fachverband Maschinen & Metallwaren Industrie (FMMI) startete heute mit dem WirtschaftsgesprĂ€ch in seine diesjĂ€hrigen KV-Verhandlungen mit den Gewerkschaften. Die Branche, die seit Jahren mit rĂŒckgĂ€ngigen AuftrĂ€gen und sinkenden ErtrĂ€gen kĂ€mpft, warnt vor einer weiteren GefĂ€hrdung von ArbeitsplĂ€tzen durch ĂŒberzogene Forderungen.
Nach der ForderungsĂŒbergabe durch die Gewerkschaften an sechs FachverbĂ€nde am Vormittag begannen heute Nachmittag die KV-Verhandlungen des FMMI mit einem WirtschaftsgesprĂ€ch.
Auf Grund der immer schwieriger werdenden Wirtschaftslage der Maschinen und Metallwaren Industrie (MMI) befĂŒrchtet FMMI-Obmann Christian Knill schwierige Verhandlungen: âDer Druck auf unsere Mitgliedsbetriebe ist in den letzten Jahren weiter gewachsen. Wir haben schon oft versucht, das aufzuzeigen, und haben auch in der Vergangenheit immer wieder probate Lösungen vorgeschlagen, damit die guten ArbeitsplĂ€tze in unserer Branche nicht aus Ăsterreich verdrĂ€ngt werden.â
Die gewerkschaftlichen Aussagen der letzten Tage hĂ€tten leider schon gezeigt, dass wieder sechs extrem unterschiedliche Branchen ĂŒber einen Kamm geschoren werden sollen. âWir werden mit Zahlenspielen konfrontiert, die an unserer RealitĂ€t weit vorbeigehen und nicht auf uns zutreffenâ, kommentiert FMMI-Obmann die Ausgangssituation fĂŒr die diesjĂ€hrigen KV-Verhandlungen und weist drauf hin, dass der FMMI genau aus diesem Grunde schon zum dritten Mal eigenstĂ€ndig verhandle: âSonst wĂŒrden weiter Branchen in einen Topf geworfen, die keinen gemeinsamen Nenner haben.â
Aus Sicht des FMMI gibt es mehrere Punkte, die wesentlich sind:
- Die österreichische Inflation kann nicht die zentrale MaĂzahl fĂŒr die KV-Verhandlungen sein. Sie ist ein gesamtwirtschaftliches Problem, das die Unternehmen ebenso trifft wie die Arbeitnehmer (Stichwort Energiekosten!). Volkswirtschaftliche Defizite gerade jenen aufzubĂŒrden, die fĂŒr ArbeitsplĂ€tze sorgen, die Inflation nicht beeinflussen können und dafĂŒr in keiner Weise verantwortlich sind, ist vor allem angesichts der sinkenden ErtrĂ€ge der Unternehmen kurzsichtig und gefĂ€hrlich.
- Nostalgie ist keine Basis fĂŒr das Wirtschaften auf volatilen MĂ€rkten mit enormem internationalem Wettbewerb. Aussagen der Gewerkschaftsverhandler Rainer Wimmer und Karl Proyer, der âgesamten Metallbrancheâ ginge es gut, orientieren sich an Zahlen der Vergangenheit und sind noch dazu irrefĂŒhrend. Denn bei den KV-Verhandlungen fĂŒr die österreichischen MMI können nur die Kennziffern dieser Branche zugrunde gelegt werden. Der geht es nicht nur seit mehreren Jahren nicht gut, das erste Halbjahr 2014 zeigte wieder deutliche RĂŒckgĂ€nge bei AuftragseingĂ€ngen, Produktion und leider auch BeschĂ€ftigten. Auch die weiteren Prognosen sind negativ.
- Die immer wieder ins Treffen gefĂŒhrten AusschĂŒttungen an AktionĂ€re sind verzerrend und kein Thema der MMI. Diese besteht zu 80% aus KMU und zu 85% aus Familienbetrieben. Nur 1,5% der Mitglieder sind börsennotiert.
Fest steht: Die Unternehmen mĂŒssen Gewinne erwirtschaften, die zu einem groĂen Teil wieder in den Betriebe reinvestiert bzw. angespart werden. Aufgrund der immer gröĂer werdenden Kreditklemme brauchen die Unternehmen Eigenkapital, um ĂŒberhaupt noch Investitionen tĂ€tigen zu können.
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- Mit seiner Aussage zum Anstieg der ManagergehĂ€lter spricht VerhandlungsfĂŒhrer Rainer Wimmer eine Problematik an, die fĂŒr die Unternehmen tatsĂ€chlich relevant ist. In der von ihm zitierten Studie werden FĂŒhrungskrĂ€fte als Manager bezeichnet. Diese sind zum gröĂten Teil dem Kollektivvertrag unterworfen und profitieren daher von den gewerkschaftlich ausverhandelten Erhöhungen und BiennalsprĂŒngen.
- Es wurde kolportiert, âdie Metallindustrie drohe mit Jobabbauâ. Das ist unrichtig. Der FMMI hat vielmehr gewarnt, es drohe der Verlust von ArbeitsplĂ€tzen, wenn nicht gemeinsam gegengesteuert wĂŒrde. Die Kosten dafĂŒr, dass bis 2014 entgegen der Konjunktur und entgegen dem österreichischen Trend in der MMI BeschĂ€ftigung nicht abgebaut, sondern vielmehr aufgebaut wurde, trugen allein die Betriebe.
Zusammenfassend FMMI-Obmann Christian Knill: âWir betreiben kein Bashing, sondern setzen uns mit aller Kraft fĂŒr den Produktionsstandort ein, dazu gehört auch, die realen Wirtschaftsbedingungen fĂŒr österreichische Betriebe aufzuzeigen. Wir mĂŒssen die Weichen fĂŒr die Zukunft von fast 120.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer richtig stellen. Deshalb hoffe ich, dass die Verhandlungen im Interesse des Standorts und der Menschen, die hier arbeiten, konstruktiv ablaufen.â
Medienservice:
âąGrafiken zur aktuellen Situation der MMI finden Sie unter www.fmmi.at/presse-aktuelles/presseaussendungen/download-grafiken/
âąPressefĂ€hige Bilder aus der MMI finden Sie unter www.fmmi.at/presse-aktuelles/pressebilder/branchenbilder/
Der FMMI ersucht, im Zusammenhang mit der Berichterstattung zur Branche keine Hochofen-Bilder zu verwenden, da diese nicht zum Spektrum der MMI gehören.
Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2013 gemeinsam einen Produktionswert von 34,5 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelstĂ€ndisch strukturierte Branche stellt mit rund 1.200 Unternehmen und knapp unter 120.000 BeschĂ€ftigten das RĂŒckgrat der industriellen BeschĂ€ftigung in Ăsterreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maĂgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und ArbeitsplĂ€tze zu sichern.
RĂŒckfragen:
Dr. Berndt-Thomas Krafft, Fachverband MASCHINEN & METALLWAREN Industrie
Wiedner HauptstraĂe 63, 1045 Wien
Telefon: +43 (0)5 90 900-3482
E-Mail: krafft@fmmi.at