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Auch 3. KV-Runde endete ohne Ergebnis

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Am 22.10. geht es weiter. Wien - Nach der Unterbrechung der 3. KV-Verhandlungsrunde vom FMMI und Gewerkschaften warnen die Maschinenbauer davor, weiter an der Realität vorbeizuverhandeln:

Betriebe, die unter sinkenden Erträgen leiden und trotzdem ihre Mitarbeiter halten wollen, können die überzogenen Forderungen der Gewerkschaften nicht stemmen. Der FMMI appelliert erneut an die Gewerkschaften, Augenmaß und Realitätssinn zu beweisen.

„Wir bedauern es sehr, dass die Gewerkschaften entgegen ihrer Ankündigung offenbar nicht an einer Einigung interessiert sind. Sie hatten schon in den Tagen vor der heutigen Verhandlungsrunde in vielen Betrieben Maßnahmen angekündigt. Daher gehen wir davon aus, dass das geplant war. Wir haben sowohl ein finanzierbares Angebot für Lohn- und Gehaltsforderungen, als auch sehr konkrete Vorschläge zum Rahmenrecht vorgelegt. Letztere wollen die Gewerkschaften aber weiterhin nur diskutieren, wenn die frühere Sechser-Verhandlungsrunde wiederbelebt wird. Statt ernsthafter Verhandlungen zu wichtigen Themen gibt es wieder die alte Diskussion um Formalia. Das kann sich der Standort nicht leisten!“ erklärt Knill.

Die Maschinen & Metallwaren Industrie kämpft anders als früher damit, dass ihre 120.000 Mitarbeiter wegen der extremen Auftragsschwankungen immer öfter nicht ausgelastet werden können. Die Rechnung geht sich für die Betriebe die hart um jeden Auftrag im internationalen Wettbewerb kämpfen müssen, nicht aus.

Der FMMI fordert daher, dass die Mitarbeiter in Zukunft eine bestimmte Anzahl an Stunden auf ein Zeitkonto legen können, damit sie bei Flaute einen Vorsorgepolster haben. Wenn die Stunden auf dem Zeitkonto nicht aufgebraucht werden, sollen Stunden, die über dem 38,5-Stunden-Schnitt liegen, nach einer im Betrieb vereinbarten Frist als Überstunden ausbezahlt werden.

Auch das alternsgerechte Arbeiten muss schon allein aufgrund der demographischen Entwicklung diskutiert werden. Das entspricht nicht nur dem Wunsch zahlreicher Mitarbeiter – angesicht des steigenden Durchschnittsalters in den Betrieben sieht der FMMI zunehmenden Handlungsbedarf.

Arbeitsplätze zu riskieren ist kein Beitrag zur Sozialpartnerschaft
Eine einfache Kostenrechnung des FMMI zu den KV-Verhandlungen 2013 zeigt, dass Augenmaß und Realitätssinn dringend angebracht wären. Knill: „Unsere Betriebe melden Auftragseinbrüche von rund 4 %. Gleichzeitig fordern die Gewerkschaften überzogene Lohn- und Gehaltserhöhungen. Zusätzlich werden neue Zuschlägen für Tätigkeiten gefordert, die bereits jetzt extra abgegolten werden.“

Zum heiß diskutierten Thema „Rauchpausen“ verweist der FMMI-Obmann auf zunehmenden Unmut in den Betrieben wegen der Ungleichbehandlung von Rauchern und Nichtrauchern. Neben diesem Fairness-Aspekt sei aber auch das Thema Gesundheitsförderung zu berücksichtigen. „Die Unternehmen investieren viel in Arbeitsgesundheit – darauf drängen ja auch die Gewerkschaften. Dass dann ausgerechnet das Rauchen noch von den Betrieben bezahlt werden soll und Nichtraucher benachteiligt werden, scheint noch absurder, wenn der Gesetzgeber gleichzeitig immer strengere Schutzvorschriften erlässt“, so Knill.

Das KV-Paket des FMMI
Der FMMI hat heute eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,0 % angeboten, um die Inflationsrate - aktuell 1,8 % - abzudecken. „Mehr können wir jetzt nicht versprechen – die fetten Jahre sind vorbei. Und wir können die Erhöhung nur in Verbindung mit dem Rahmenrecht diskutieren. Das ist eine Überlebensfrage für viele unserer Mitglieder und mittelfristig auch für den Standort.
Es geht nicht um Klassenkampf, sondern um den gemeinsamen Kampf um Arbeitsplätze. Ich hoffe immer noch, dass die Gewerkschaften am 22. Oktober konstruktiv verhandeln. Wir sitzen am Tisch“, bekräftigt Knill das Bekenntnis des FMMI zur Sozialpartnerschaft.

Die einzelnen Verhandlungspunkte des FMMI-KV-Paket 2013 finden Sie hier:

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20131014_OTS0019/fmmi-kv-ist-das-werkzeug-der-sozialpartner-und-keine-waffe

Der Fachverband der MASCHINEN & METALLWAREN Industrie ist die gesamtösterreichische Vertretung aller Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau und Metallwaren, die im Jahr 2012 gemeinsam einen Produktionswert von 34,6 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die mittelständisch strukturierte Branche stellt mit über 1.200 Unternehmen und rund 120.000 Beschäftigten das Rückgrat der industriellen Beschäftigung in Österreich dar. Oberstes Ziel des Fachverbandes ist die Mitwirkung an der Gestaltung von maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um den erfolgreichen Fortbestand der Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenbranche im internationalen Wettbewerb und Arbeitsplätze zu sichern.

Rückfragen:
Dr. Berndt-Thomas Krafft, Fachverband MASCHINEN & METALLWAREN Industrie
Wiedner Hauptstraße 63, A-1045 Wien
Telefon +43 (0)5 90 900-3482
E-Mail krafft@fmmi.at


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